Apple Quartalszahlen iPhones kurbeln Umsatz an, iPad und Mac stagnieren

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60 Prozent des Umsatzes außerhalb der USA erzielt

Was iPhone 5S und 5C drauf haben
In diesen fünf Farben wird das neue iPhone 5C erhältlich sein. Es ist das erste "Billig-iPhone", das ab 99 US-Dollar (mit Vertrag) in den Handel gehen soll. Quelle: REUTERS
Zum bunten 5C gibt es auch bunte Hüllen. Ohne Vertrag soll das "Billig-iPhone" 599 Euro inklusive Mehrwertsteuer kosten. Damit ist auch das Plastik-Modell immer noch deutlich teurer als die günstigsten Smartphones auf dem Markt. Quelle: AP
Das 5C hat denselben Chip und dieselbe Kamera wie das Vorgängermodell iPhone 5 - es ist im Prinzip das gleiche Telefon in einem hochwertigen Plastik-Gehäuse. Zugleich bleibt auch das vor zwei Jahren gestartete iPhone 4s als noch günstigere Alternative im Angebot. Quelle: AP
Gemunkelt worden war es schon länger, nun ist es klar: Das neue iPhone 5S wird in den Farben Grau, Silber und Gold auf den Markt kommen. das Gehäuse besteht aus hochwertigem Aluminium und ist wie auch schon die Vorgänger aus einem Stück gefertigt. Quelle: AP
Im iPhone 5S baut Apple erstmals einen 64-Bit-Chip in ein Smartphone ein, wie man sie aus PCs kennt. Dadurch werde das 5S rund 40 Mal so schnell wie das gut sechs Jahre alte Original-iPhone. Quelle: AP
Auch die Akku-Laufzeit wurde verbessert und man könne jetzt 10 Stunden im UMTS-Netz telefonieren oder mit dem superschnellen LTE-Datenfunk im Internet surfen. Die Bildschirm-Größe ist unverändert, während die Konkurrenz auf größere Displays setzt. Quelle: AP
Die Kamera des iPhone 5S ist mit einem größeren Bewegungssensor ausgestattet. Auch der Bildstabilisator wurde verbessert, heißt es. Quelle: AP

Für das Weihnachtsgeschäft stellt Oppenheimer einen Rekordumsatz von zwischen 55 bis 58 Milliarden Dollar in Aussicht. Wie so oft hat Apple das Luxus-Problem, das es die Nachfrage nicht bedienen kann. Der Überhang an iPhone 5 Bestellungen sei immer noch hoch, gab Cook zu. Vorbeugend kündigte er auch Engpässe für das gerade vorgestellte iPad Mini mit dem hochauflösenden Retina-Bildschirm vor. Das soll Ende November auf den Markt kommen, Wochen nach der etwas abgespeckten Großvariante iPad Air. Das Zögern macht Sinn. Denn beim iPad Mini hat Apple geringere Margen als bei der größeren Variante.

Überhaupt sinken die Margen wegen des harten Wettbewerbs und fielen im vergangenen Quartal auf 37 Prozent. Im Vorjahresquartal waren es noch 40 Prozent. Für das Weihnachtsgeschäft erwartet Apple sogar ein Absinken von 36,5 Prozent. Das hängt allerdings auch mit der Entscheidung zusammen, sein neues Betriebssystem Mavericks kostenlos anzubieten und Neukäufern von Apple Geräten das Bürosoftwarepaket  des Konzerns gratis mitzuliefern. Was wiederum die Hardware-Verkäufer ankurbelt und Wettbewerber Microsoft, der nahezu ausschließlich vom Verkauf von Software lebt, unter Druck setzt.

Apples Quartalszahlen lieferten keine Überraschungen. Wie immer ließ sich Cook nicht in die Karten schauen. So gab es keine Angaben dazu, wie sich das iPhone 5c gegenüber dem iPhone 5s schlägt. Und ob bei der Plastikvariante tatsächlich die Produktion gedrosselt wurde.

Auch zu neuen Produkten äußerte sich der Apple-Chef wie gewohnt kryptisch. Zumindest ließ er verlauten, dass Apple an neuen Produktkategorien arbeitet. Ob damit die langerwartete Smartwatch gemeint ist oder der sagenumwobene Apple-Fernseher bleibt Spekulation.

Klar ist nur, dass Apple stärker auf die Befindlichkeiten ausländischer Käufer Rücksicht nehmen muss. Im vergangenen Quartal wurden sechzig Prozent des Umsatzes außerhalb der USA erzielt.

Dort befinden sich auch etwa 75 Prozent von Apples Barreserven, die mittlerweile knapp 150 Milliarden Dollar betragen. Apple könnte die Mittel zurück in die USA holen, doch müsste die Summe  dann mit bis zu 35 Prozent versteuern. Hinter den Kulissen arbeiten Amerikas Konzerne daran, den Steuersatz für heimgeholte Barreserven zu reduzieren. Doch bislang hat sich US-Präsident Obama nicht weichklopfen lassen. Laut einer Analyse des US-Senats hat Apple auch auf seine ausländischen Einkünfte kaum Steuern gezahlt.

Verhandelt wird allerdings über einen ermäßigten Steuersatz, wenn die Gelder in den USA reinvestiert und dabei neue Arbeitsplätze schaffen.

Apple könnte allerdings auch mit seinen Barreserven ausländische Unternehmen erwerben. Tatsächlich hat Apple, das in der Vergangenheit fast ausschließlich US-Unternehmen aufkaufte, in den vergangenen drei Jahren immerhin acht ausländische Unternehmen übernommen, davon gleich drei aus Schweden. Allerdings handelt es sich dabei um kleinere Millionenbeträge aus Apples Portokasse. Im August kauften die Amerikaner den schwedischen  Datenkompression-Spezialisten Algotrim.

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