Berlin Ein Patentanwalt soll nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ über Jahre hinweg insgesamt 200 Millionen Euro an Patenterlösen abgezweigt haben, die dem Institut für Rundfunktechnik (IRT) in München zugestanden hätten. Die Einrichtung ist ein gemeinsames Forschungsinstitut von ARD, ZDF, Deutschlandradio, Deutscher Welle sowie der österreichischen und Schweizer Rundfunkanstalten ORF und SRG.
Die Staatsanwaltschaft München I hatte vergangenen Mittwoch mitgeteilt, der Mann sei unter anderem wegen des Verdachts der mehrfachen Untreue und Bestechlichkeit festgenommen worden. Der Beschuldigte soll als Berater über Lizenzen für Erfindungen des IRT verhandelt und dabei auch Erlöse für Rechte kassiert haben, die er gar nicht innehatte.
Das Institut für Rundfunktechnik (IRT) wolle die Außenstände nun nachträglich eintreiben. Doch die Hälfte der Ansprüche könnte bereits verjährt sein, schrieb die Zeitung weiter. Daraus ergebe sich ein drohender Schaden von bis zu 100 Millionen Euro für die öffentlich-rechtlichen Anstalten, schrieb die Zeitung weiter.