
Der Smartphone-Hersteller Blackberry hat heute Mittag deutscher Zeit seine Geschäftszahlen für das vierte Quartal des bis zum 28. Februar laufenden Geschäftsjahres vorgelegt. Dabei konnte das angeschlagene Unternehmen mit Hauptsitz in Waterloo im kanadischen Bundesstaat Ontario positiv überraschen.
Grund: Trotz eines satten Umsatzrückgangs von 976 Millionen Dollar im Vorjahresquartal auf nunmehr 660 Millionen Dollar – das entspricht einem Minus von einem Drittel – konnte Blackberry unterm Strich einen Gewinn von 28 Millionen Dollar einstreichen. Noch vor Jahresfrist machte der Smartphone-Pionier 148 Millionen Dollar Miese.





Der nunmehr zweite Quartalsgewinn in Folge ist ein positives Hoffnungszeichen für Anleger, dass die Sanierung von Blackberry besser vorankommt als von vielen erwartet. Immerhin ist Blackberry-Sanierer und -Vorstandschef John Chen gelungen, den jahrelangen Bargeldverlust des Unternehmens zu stoppen: Zwischen Dezember und Februar betrug der positive Cash-Flow 76 Millionen Dollar – im Vergleich zu einem negativen Cash-Flow von tiefroten -784 Millionen Dollar vor gerade mal zwölf Monaten.
Schon auf dem Mobile World Congress im Februar in Barcelona hatte Chen beteuert, die Sanierung von Blackberry komme besser als erwartet voran. „Wir liegen sogar etwas über unserem Zwei-Jahres-Plan für den Turnaround“, sagte Chen auf der weltgrößten Mobilfunkmesse.
Er habe die Margen im Griff, und die neuen Produkte wie etwa der kürzlich eingeführte Blackberry Classic für Liebhaber von Tastatur-Smartphones kämen gut im Markt an. Beispielsweise hätten die beiden US-Carrier Verizon und AT&T erst kürzlich wieder Blackberry-Geräte zurück ins Sortiment genommen – ein wichtiger Schritt für das Unternehmen, das immer noch gut drei Viertel seines Umsatzes mit Hardware erwirtschaftet.
Nun liegt der Schwerpunkt für Chen auf Neugeschäft: „In der zweiten Phase des Turnarounds fokussieren wir uns auf die Stabilisierung des Umsatzes“, lässt sich Chen in einer heute verbreiteten Meldung zitieren.
Das soll unter anderem mit dem neuen Software-Geschäft geschehen, das Chen gerade hochfährt: Im jüngsten Quartal lagen die Software-Umsätze immerhin bei 67 Millionen Dollar – ein Plus von 20 Prozent. Im neuen Geschäftsjahr will Chen jene Summe auf 500 Millionen Dollar hochschrauben – und so die Abhängigkeit von Geräteverkäufen senken. Totgesagte leben länger, wie es scheint.