Blackberry stellt DTEK50 vor Günstiges Android-Handy soll die Wende bringen

Es geht um alles oder nichts: Der Blackberry-Chef betont regelmäßig, er werde aus dem Smartphone-Geschäft aussteigen, sollte es nicht gelingen, mit den Geräten Geld zu verdienen. Jetzt startet er einen weiteren Versuch.

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Blackberrys neues Android-basiertes Smartphone DTEK50 soll zum Start 339 Euro kosten. Quelle: AP

Der schwächelnde Smartphone-Pionier Blackberry will seine Marktposition mit einem günstigeren Android-Telefon verbessern. Blackberry kündigte am späten Dienstag das Modell DTEK50 an, das zum Start 339 Euro kostet. Das erste Blackberry-Smartphone mit dem Google-Betriebssystem, das Modell „Priv“ war mit einem Preis von über 700 Euro für viele zu teuer, wie Konzernchef John Chen jüngst selbst einräumte.

Blackberry will mit dem Versprechen eines besonders sicheren Android-Smartphones auch in Unternehmen und Behörden punkten. Mit dem neuen Fokus auf Android ist unklar, was aus dem hauseigenem System Blackberry 10 wird. Schon seit einiger Zeit wird spekuliert, es solle eingestellt werden.

Zuletzt war der Blackberry-Marktanteil im Smartphone-Geschäft auf lediglich 0,2 Prozent geschrumpft. Im vergangenen Geschäftsquartal setzte Blackberry noch 500.000 Smartphones zu einem Durchschnittspreis von 290 Dollar ab.

Das ist das Android-Berry Priv
Blackberry Priv: Das Android-Smartphone im Test. Quelle: Marcel Stahn
Tasten im klassischen Blackberry-Layout Quelle: Marcel Stahn
Blackberry-Modelle Leap und Priv Quelle: Marcel Stahn
Kalender App auf dem Priv Quelle: Marcel Stahn
Blackberry Messenger BBM Quelle: Marcel Stahn
Sicherheits-App auf dem Display Quelle: Marcel Stahn
Starke Kamera von Schneider-Kreuznach, mit Software-Schwächen Quelle: Marcel Stahn

Erst Anfang Juli war bekannt geworden, dass Blackberry seine Modellpalette weiter ausdünnen wolle. Das Tastatur-Modell „Classic“, das sich bei der Bedienung stark an alten Blackberry-Geräten orientierte, werde eingestellt, ließ das Unternehmen verlauten. Das „Classic“ habe die durchschnittliche Lebenszeit eines Smartphones im heutigen Markt weit überschritten, schrieb Gerätechef Ralph Pini in einem Blogeintrag.

Vor gut zwei Jahren hatte Firmenchef John Chen noch groß auf das günstige Tastatur-Modell gehofft, um die Talfahrt von Blackberry im Smartphone-Markt aufzuhalten. Dafür setzte er damals unter anderem den Modell-Namen „Classic“ statt der geplanten Bezeichnung Q20 durch.

Doch Blackberry verlor nur noch weiter an Boden in dem Geschäft. Zuletzt war der Marktanteil auf lediglich 0,2 Prozent geschrumpft. Im vergangenen Geschäftsquartal setzte Blackberry noch 500.000 Smartphones zu einem Durchschnittspreis von 290 Dollar ab.

Der Blackberry-Chef hatte wiederholt gesagt, er werde aus dem Smartphone-Geschäft aussteigen, wenn es nicht gelingen sollte, mit den Geräten Geld zu verdienen. Bei Vorlage von Quartalszahlen im Juni bekräftigte Chen zugleich, er sei noch zuversichtlich, das dies zu schaffen sei. Der Konzern will im laufenden Jahr mindestens zwei neue Smartphones mit dem Google-System Android auf den Markt bringen. Schon sei einiger Zeit wird spekuliert, das hauseigene Betriebssystem Blackberry 10 dürfte eingestellt werden.

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