Bowers & Wilkins verkauft Start-Up schluckt legendären Lautsprecherhersteller

Der britische Lautsprecherhersteller Bowers & Wilkins wurde 1966 gegründet. Seine Boxen stehen in den Abbey Studios. Nun hat ein zwei Jahre altes Start-Up aus den USA die Mehrheit am Unternehmen übernommen.

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Der Lautsprecher Nautilus gehört zu den spektakulärsten Modellen des britischen Herstellers B&W.

Der britische Hersteller Bowers & Wilkins gehört zu den großen Namen der Hifi-Szene. Die exklusiven Modelle zählten seit der Gründung des Unternehmens 1966 zur Spitze der Branche. In den Londoner Abbey-Studios wurden Monitore von B&W genutzt, Hifi-Magazine in Deutschland nutzten einzelne Modelle als Referenz. Nun wurde die Mehrheit der Anteile des Unternehmens von einem Start-Up übernommen, das vor zwei Jahren gegründet wurde.

Der derzeitige CEO und bisherige Mehrheitseigner von B&W, Joe Atkins, bleibt an der Spitze des Unternehmens. Der ebenfalls bei B&W beteiligte Finanzinvestor Caledonia verkaufte seinen Anteil von 20 Prozent für 30 Millionen an EVA.

Damit ist EVA Automation in Redwood City der künftige Mehrheitseigner. Das Start-Up residiert knappe acht Kilometer entfernt vom Facebook Hauptquartier. Unternehmensmitgründer und CEO Gideon Yu war früher CFO bei Facebook und Youtube und ist derzeit Mitinhaber des American-Footballteams San Francisco 49ers. In einem Brief auf der Webseite von EVA Automation erklärt sich Yu als Fan und Käufer der Produkte der Marke – jetzt hat er sich in das Unternehmen eingekauft.

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Welche Produkte genau in Zukunft bei Bowers & Wilkins entstehen, ließ Yu in dem Schreiben offen. Allerdings ist es angesichts des Portfolios von EVA klar, in welche Richtung es gehen wird. Zum Jahresende solle es erste neue Produkte geben, sagte Yu dem Branchendienst "CEPro". Vernetzte Unterhaltungselektronik für den Haushalt ist das große Thema, mit dem sich zahlreiche Unternehmen der früheren Hifi-Branche auseinandersetzen müssen.

Selbst der dänische Hersteller Bang & Olufsen, einst unangefochtener Marktführer für hochwertige Hifi-Geräte, steht unter Druck und führte Verhandlungen mit chinesischen Investoren. Andere Hersteller wie Dynaudio wurden bereits übernommen.

Die vergleichsweise kleinen Hersteller von Luxus-Hifi-Geräten stehen vor der Aufgabe, der schnellen technischen Entwicklung bei der Unterhaltungselektronik gerecht zu werden. Statt Platten- und CD-Spieler sind nun Streamingdienste gefragt, statt langer und teurer Boxenkabel integrierte Bluetooth-Lautsprecher. Neue Unternehmen wie Sonos gewinnen rasch Marktanteile.

Umsatzentwicklung digitaler Musikverkäufe

Viele Hifi-Unternehmen suchten wie B&W weitere Ertragsmöglichkeiten in der Kooperation mit Autoherstellern. B&W ist in Fahrzeugen von BMW und Volvo vertreten, auch mit Maserati gibt es eine Kooperation. Die britischen Mitbewerber Naim stecken in Fahrzeugen von Bentley, Linn in Fahrzeugen von Aston Martin. Diese beiden Unternehmen sind weiterhin unabhängig und mit eigenen vernetzten Abspielgeräten im Markt vertreten.

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