Broadcom und Qualcomm China wird bei Mega-Chipfusion wohl mitreden

Der milliardenschweren Fusion der beiden Chiphersteller Broadcom und Qualcomm könnten chinesische Behörden einen Strich durch die Rechnung machen. Kartellrechtsexperten sehen dort hohe Hürden.

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Qualcomm und Broadcom: China wird bei Chipfusion wohl mitreden Quelle: Reuters

Shanghai Eine milliardenschwere Fusion der beiden Chip-Produzenten Broadcom und Qualcomm könnte Kartellrechtsexperten zufolge in China auf Hürden stoßen. „Es handelt sich bei der Branche um eine Schlüsselindustrie für die Volksrepublik“, sagte Wendy Yan, Anwältin der Kanzlei Faegre Baker Daniels.

Qualcomm sei für die chinesischen Behörden kein unbekanntes Unternehmen, der Konzern sei bereits in der Vergangenheit vom Handelsministerium mit einer Strafe belegt worden. „China hat sie auf dem Radar.“ Die Behörden könnten eine langwierige kartellrechtliche Prüfung vornehmen. Chinesische Konkurrenten der beiden Chip-Hersteller könnten zudem Bedenken äußern und Auflagen erzwingen, sagte ein zweiter Wirtschaftsanwalt.

Broadcom will mit der größten jemals getätigten Übernahme in der Technologiebranche einen neuen Chipgiganten schmieden und dazu den Wettbewerber Qualcomm für insgesamt 130 Milliarden Dollar schlucken. Eine Fusion der beiden Unternehmen, die vor allem Smartphone-Hersteller beliefern, dürfte Konkurrenten Kopfschmerzen bereiten.

China selbst will zudem eine eigene Halbleiter-Industrie entwickeln und sich damit von Qualcomm, Samsung oder Intel unabhängiger machen. Die Branche sei damit von strategischer Bedeutung für China, sagte einer der Experten. Er gehe aber davon aus, dass am Ende einer Prüfung Auflagen für einen neuen Chip-Riesen stünden. Er erwarte aber nicht, dass China eine Hochzeit von Braodcom und Qualcomm stoppen werde.

Gespräche über die geplante Fusion könnte es bereits in dieser Woche auf höchster politischer Ebene geben. Denn US-Präsident Donald Trump wird in China erwartet - und er soll dann von Qualcomm-Managern in seiner Delegation begleitet werden.

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