Call-by-Call Der Sparvorwahl droht das Aus

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Mehr als einen Euro pro Minute günstiger

Das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) in Bad Honnef warnt jedoch davor, die Bedeutung von Call-by-Call zu unterschätzen. „Flatrates beinhalten im Regelfall keine Gespräche in Mobilfunknetze und Gespräche in das Ausland, insbesondere nicht in Länder außerhalb der Europäischen Union“, heißt es in einer Studie, die das WIK im Auftrag einiger Call-by-Call-Anbieter erstellt hat. „Für solche Gespräche bleibt die Betreibervorauswahl auch für Haushalte mit Flatrate weiterhin attraktiv.“ Außerdem gibt es für 20 Prozent aller Haushalte (acht Millionen) keine Alternative zur Deutschen Telekom. Call-by-Call ist in eher ländlich geprägten Regionen oft die einzige Möglichkeit, zu einem anderen Anbieter zu wechseln.

Wie hoch das Einsparpotenzial ist, zeigt ein Gebührenvergleich des WIK: Ein Telefonat in die Mobilfunknetze kostet im Standardtarif der Deutschen Telekom zwischen 19 und 23,4 Cent pro Minute. Beim günstigsten Call-by-Call-Anbieter dagegen sind es nur etwa zwei Cent. Preisvorteil: über 91 Prozent.

Bei Gesprächen in die USA liegen Einsparpotenziale bei fast 75 Prozent. Noch höher sind sie bei Telefonaten nach China (über 90 Prozent) oder Thailand (99 Prozent). „Bei Gesprächen nach Thailand lassen sich mehr als ein Euro pro Minute sparen“, berechnete das Wik. Wer konsequent die günstigsten Call-by-Call-Anbieter bei allen Mobilfunk- und Auslandsgesprächen einsetzt, kann die Telekom-Rechnung mehr als halbieren, im Extremfall sogar um 65 Prozent kappen.

Allerdings müssen die Nutzer aufpassen, dass sie nicht auf einen der windigen Anbieter hereinfallen. Insbesondere No-Name-Discounter stürmen mitunter die Spitzenplätze in den Tariftabellen mit den günstigsten Sonderangeboten an, die aber nur für einen Tag oder wenige Stunden gelten.

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