
Ein leichtes Wachstum von 1,7 Prozent erwartet der Digitalverband Bitkom für die Branche der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik in diesem Jahr. „Treiber des erfreulichen Wachstums ist das Softwaregeschäft, das um mehr als sechs Prozent zulegen kann“, sagte Bitkom-Präsident Thorsten Dirks am Donnerstag kurz vor dem Start der IT-Messe CeBIT in Hannover. Der Umsatz dürfte erstmals auf über 160 Milliarden Euro steigen. 2015 wies die ITK-Branche noch einen Umsatz von 157,6 Milliarden Euro aus.
Am deutlichsten dürfte demnach der Bereich der Informationstechnologie zulegen - um 3,0 Prozent auf 83,5 Milliarden Euro Umsatz. Software macht dabei einen Anteil von 21,5 Milliarden Euro aus, wächst aber um 6,2 Prozent. Für IT-Dienstleistungen, zu denen auch IT-Beratung gezählt wird, erwartet der Bitkom ein Wachstum von 2,7 Prozent auf 38,2 Milliarden Euro. Der relativ geringe Zuwachs sei dem Umstand geschuldet, dass es etwa bei Cloud-Angeboten inzwischen viel Standard-Komponenten gebe und deshalb weniger Beratung erforderlich sein, sagte Dirks. Der Umsatz mit IT-Hardware steigt demnach leicht um 0,8 Prozent auf 23,8 Milliarden Euro.
In der Telekommunikation wird die Branche laut Prognosen des Bitkom in diesem Jahr ein minimales Plus von 0,2 Prozent auf 67 Milliarden Euro einfahren. Nachdem es 2015 einen regelrechten Smartphone-Boom gegeben habe, dürfte der Umsatz mit den Geräten noch leicht um 0,7 Prozent auf 10,4 Milliarden steigen. Im vergangenen Jahr machten die Anbieter einen Umsatz von 10,3 Milliarden Euro mit neuen Smartphones, das war ein Zuwachs um 22,1 Prozent - fast dreimal so stark wie ursprünglich erwartet. Knapp 50 Euro mehr hatten die Käufer für ein neues Smartphone ausgegeben. Der durchschnittliche Umsatz mit mobilen Sprach- und Datendiensten pro SIM-Karte ging dagegen im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf 178 Euro zurück.
Die Länder mit dem schnellsten Internetzugang der Welt
Die Studie untersucht die durchschnittliche Geschwindigkeit der Internet-Datenübertragungsraten in verschiedenen Ländern im 3. Quartal 2014.
Gemessen wird die Datenübertragungsrate in Dateneinheiten (Mbit - Megabit) pro Zeiteinheit (s - Sekunde).
Quelle: Akamai/Statista.com
Auf Platz 10 liegt Singapur mit einer durchschnittlichen Datenübertragungsrate von 12,2 Mbit/s.
Von Asien nach Europa: Die Tschechen surfen mit 12,3 Mbit/s im Netz.
Eine Übertragungsgeschwindigkeit von 13,4 Mbit/s im Schnitt können die Letten nutzen.
In Irland ist der durchschnittliche Internetzugang 13,9 Mbit/s schnell.
Platz 6 belegen die Niederlande mit 14 Mbit/s.
Die Schweden können sich über 14,1 Mbit/s freuen.
In der Schweiz surft man mit 14,5 Mbit/s.
Zurück in den asiatischen Raum: Japaner bewegen sich im Netz mit durchschnittlich 15 Mbit/s.
In Hongkong ist der Internetanschluss 16,3 Mbit/s schnell.
Spitzenreiter im Ranking sind die Südkoreaner: Mit 25,3 Mbit/s ist die Datenübertragungsrate in Südkorea der unangefochtene Platz 1 im Ranking der Länder mit dem schnellsten Internetanschluss. Damit sind die Südkoreaner mehr als zweieinhalb mal so schnell im Netz unterwegs wie...
...die Deutschen. Hierzulande beträgt die durchschnittliche Geschwindigkeit eines Internet-Anschlusses gerade einmal 8,7 Mbit/s. Macht Platz 31.
In der ITK-Branche gibt es nach Angaben des Bitkom derzeit 43 000 offene und nur schwer zu besetzende Stellen. 62 Prozent der Unternehmen in Deutschland wollten in diesem Jahr weitere neue Stellen schaffen - damit dürften 20 000 Arbeitsplätze hinzukommen. Bitkom-Präsident Dirks unterstrich deshalb erneut die Forderung des Verbands, Informatik als Pflichtfach in den Schulen einzuführen. Auch Englisch müsse als „Weltsprache der digitalen Wirtschaft“ bereits in der 1. Grundschulklasse unterrichtet werden. Zudem sei die Branche dringend auf Zuwanderung von Studierenden und Fachkräften angewiesen.
Der Bitkom stellte seine Zahlen für 2015 sowie die Prognosen fürs laufende Jahr mit Blick auf die CeBIT vor, die in der kommenden Woche Hannover zum Treffpunkt der Branche macht (14. bis 18. März). Auch in diesem Jahr steht die Messe unter dem Motto „d!iconomy“, einem Kunstwort aus „digital“ und „economy“. Dabei geht es um die Transformation von Geschäftsmodellen durch die Digitalisierung, die alle Branchen erfasst. „Die digitale Transformation unserer Wirtschaft ist die größte Herausforderung und gleichzeitig die größte Chance der letzten Jahrzehnte“, sagte Dirks.