Chefwechsel bei Loewe Oliver Seidl geht zu MediaSaturn

Oliver Seidl war erst seit zwei Jahren im Amt - nun bekommt der angeschlagene Fernsehhersteller Loewe einen neuen Chef. Matthias Harsch tritt Anfang 2013 in seine Fußstapfen. Seidl hat schon eine neue Aufgabe gefunden.

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Oliver Seidl loewe Quelle: dapd

Der angeschlagene Fernsehhersteller Loewe wechselt nach einem weiteren Quartal in den roten Zahlen den Chef aus. Der Vorstandsvorsitzende Oliver Seidl habe seinen Posten niedergelegt, um sich neuen Aufgaben zuzuwenden, teilte der Konzern in der Nacht zum Mittwoch mit. Nachfolger wird Aufsichtsratschef Matthias Harsch. Der 47-jährige Harsch war bislang Geschäftsführer beim baden-württembergischen Waagenhersteller Bizerba.

Oliver Seidl wird neuer Finanzvorstand des Elektronikhändlers MediaSaturn. Wie die Muttergesellschaft der Ketten Media Markt und Saturn am Mittwoch in Ingolstadt mitteilte, werde Seidl voraussichtlich im ersten Viertel des kommenden Jahres seinen neuen Posten antreten.


Das traditionsreiche Unternehmen Loewe rutschte im dritten Jahresviertel tiefer in die Verlustzone, unter dem Strich verbuchte Loewe zwischen Juli und September ein Minus von 7,7 Millionen Euro. Vor einem Jahr lag der Verlust noch bei knapp 4 Millionen Euro. Der Umsatz brach im dritten Quartal um 30 Prozent auf gut 47 Millionen Euro ein.

Dabei hatte es noch im ersten Halbjahr besser für das Unternehmen ausgesehen. Doch von der Zuversicht ist nicht viel geblieben. Die Schuld sieht Loewe auch bei der Eurokrise, die in ganz Europa Käufer verunsichere. Vor allem im Ausland hatte der Konzern seit längerem zu kämpfen, nun schrumpft das Geschäft auch in Deutschland.

Loewe macht aber auch der scharfe Preiskampf auf dem Markt für TV-Geräte zu schaffen, der von Branchenriesen wie Samsung beherrscht wird. Die Oberfranken sehen sich selbst als Premiumanbieter, der vor allem teure und edle Geräte im Programm hat. Loewe beschäftigt rund 1000 Menschen. Größter Aktionär ist der japanische Sharp-Konzern.

Bei MediaSaturn erwarten Seidl ebenfalls Herausforderungen: Die zu Metro gehörenden Märkte leiden unter dem scharfen Preiskampf auf dem Elektronikmarkt.

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