
Hongkong Der chinesische Internetkonzern Tencent muss den größten Gewinneinbruch seit seinem Börsengang vor rund 15 Jahren verkraften. Im Abschlussquartal 2018 sank der Gewinn überraschend stark um 32 Prozent auf umgerechnet knapp 1,9 Milliarden Euro (14,2 Milliarden Yuan), wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Grund sei vor allem das harte Vorgehen der Behörden im Spielesektor.
So begann die zuständige Aufsicht erst im Dezember nach einer neunmonatigen Pause überhaupt wieder damit, neue Spiele zu genehmigen. Die Behörden sehen Gewalt-Inhalte und drohende Spielsucht kritisch. Bei Tencent steht unter anderem noch eine Genehmigung dafür aus, das Spiel „Fortnite: Battle Royale“ kostenpflichtig anzubieten.
Der Internetriese bekam auch zu spüren, dass die Behörden Glücksspiele genau unter die Lupe nahmen und die Poker-App des Unternehmens verboten. Tencent-Präsident Martin Lau stellte für die Spiele-Sparte angesichts neuer Genehmigungen aber bessere Zeiten in Aussicht.
Auf den Gewinn drückten zuletzt jedoch auch Einmalaufwendungen für die Tochter Tencent Music Entertainment. Den Umsatz konnte der Mutterkonzern um 28 Prozent auf rund elf Milliarden Euro (84,9 Milliarden Yuan) steigern. Tencent betreibt in China vor allem soziale Medien im Stil von Facebook.