Chipindustrie Stoppt den Ausverkauf!

Hauptplatine Quelle: Unsplash

Mit dem Verkauf von Dialog Semiconductor verliert Europa einen weiteren Halbleiterhersteller. Die Politik darf dem nicht länger tatenlos zusehen. Ein Kommentar.

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Warum hat Deutschland keinen eigenen 5G-Anbieter? Wie konnte es passieren, dass Google und Co. das Internet beherrschen und Europas Konzerne abhängten?

Diese Fragen werden meist gestellt, wenn Technologie verkauft oder Chancen eindeutig verschlafen wurden – kurzum: wenn es zu spät ist. Die europäische Chipindustrie wird gerade zum nächsten Ausverkaufsposten. Der japanische Chiphersteller Renesas krallte sich den deutsch-britischen Halbleiterentwickler Dialog Semiconductor. Der Münchner Chipspezialist Siltronic ging nach Taiwan, der britische Chipdesigner ARM an den US-Konzern Nvidia. Wie viel Tafelsilber will Europa noch verscherbeln?

Ja, Chips entstehen in einer global vernetzten Ökonomie; diese infrage zu stellen, darf nicht im Sinne Europas sein. Tatsache ist aber auch: Chips werden für die Wirtschaft so wichtig wie Wasser für uns. In einer digitalisierten Welt wird sich kein Haushaltsgerät ohne Platinen bedienen lassen, kein Auto ohne sie fahren. Würde ein europäischer Politiker auf die Idee kommen, die Trinkwasserversorgung in Deutschland von China verwalten zu lassen?

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Wirtschaftsminister Peter Altmaier tut deshalb gut daran, die heimische Chipindustrie zu stärken. Europa sollte seinem Beispiel folgen.

Mehr zum Thema: VW und Co. versuchen hektisch, eigene Betriebssysteme zu entwickeln. Denn die Silicon-Valley-Giganten sind schon deutlich weiter – und drohen bald auch die deutsche Autoindustrie zu beherrschen.

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