
Shanghai Im Handelskonflikt zwischen China und den USA rückt der chinesische Chipkonzern Fujian Jinhua immer stärker ins Rampenlicht. Nach Verhängung von US-Sanktionen gegen das Unternehmen wies dieses am Samstag den Vorwurf des Technologiediebstahls zurück.
Zugleich beschuldigte es den US-Rivalen Micron, den Aufstieg von Fujian Jinhua mit aller Macht torpedieren zu wollen. „Micron betrachtet die Entwicklung von Fujian Jinhua als Bedrohung und wendet verschiedene Mittel an, um die Entwicklung von Fujian Jinhua zu behindern und zunichtezumachen“, hieß es in einer Erklärung auf der Internetseite des Konzerns.
Nach Darstellung des US-Justizministeriums hat Fujian Jinhua dem Konkurrenten Micron Geschäftsgeheimnisse zu Forschung und Entwicklung von Speicherchips gestohlen. Mitbeschuldigt werden das Unternehmen United Microelectronics aus Taiwan sowie drei Personen, die sich mit Fujian Jinhua zusammengetan haben sollen.
Daher dürfen US-Firmen an Fujian Jinhua und United Microelectronics keine Bauteile mehr liefern. Das dürfte den chinesischen Konzern hart treffen, denn er ist auf Zulieferungen aus den Vereinigten Staaten angewiesen.
Chinesischen Regierungskreisen zufolge ist Fujian Jinhua für die Volksrepublik von großer strategischer Bedeutung. Der Konzern steht im Zentrum einer Initiative, die Halbleiterproduktion zu stärken und die Abhängigkeit von Importen, insbesondere aus den USA, zu verringern.
Der Streit erinnert an den Fall des chinesischen Technologiekonzerns ZTE, gegen den die Regierung in Washington im April Strafmaßnahmen verhängte, weil das Unternehmen gegen Iran- und Nordkorea-Sanktionen verstoßen haben soll. Im Juli hoben die USA die Einschränkungen wieder auf, nachdem ZTE eine Strafe von einer Milliarde Dollar bezahlt und weitere 400 Millionen Dollar auf ein Treuhandkonto in den USA überwiesen hatte.