Cloud-Zentrum der Telekom Wo die Wolken wohnen

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Eigenes Umspannwerk für das Rechenzentrum

Das Gebäude sei von den Ingenieuren von Innen nach Außen geplant worden, erzählt Krafczyk. Vor ihm stapeln sich die Server in ihren Schränken übereinander. Sie sind das Herz dieses Organismus, der die digitale Gesellschaft am Leben erhält. Ihnen darf nichts passieren, unter keinen Umständen. Und sie sind anspruchsvoll: Server überhitzen schnell und müssen gekühlt werden. Also wurde in dem sechs Meter hohen Raum auf 1,40 Metern ein zweiter Fußboden eingezogen, unter dem kühle Luft zu den Servern geleitet wird. 21 Grad hat sie, wenn sie dort ankommt, mit 31 Grad pusten die Server sie wieder aus. Damit haben sie optimale Betriebstemperatur.

All das kostet Strom – und zwar viel. Die beiden Module mit ihren je vier Serverräumen verbrauchen im Jahr etwa 82 Gigawatt. Um das zu stemmen, hat der örtliche Energieversorger ein eigenes Umspannwerk neben das Rechenzentrum gebaut.

Doch der Strom muss auch fließen, wenn er mal nicht aus der Leitung kommt. „Man muss für einen rein statistischen Risikofall, bei dem man den heißesten Tag des Jahres einrechnen muss, von dem man nicht weiß, wie heiß er ist, alles planen und dann auch bauen“, sagt Krafczyk. Also hat die Telekom acht 16-Zylinder-Schiffsdieselmotoren im Gebäude aufgestellt, die mit einer Heizung immer auf 30 Grad Betriebstemperatur gehalten werden. Damit können sie innerhalb von 30 bis 40 Sekunden hochgefahren werden.

In zwölf Tanks, die um das Gebäude vergraben liegen, wird eine halbe Million Liter Diesel vorgehalten. Bei normalen Bedingungen könnten sie hier zehn Tage ohne Strom durchhalten, sagt der Manager mit Blick vom Dach des Gebäudes, auf dem an heißem Tagen die Luft mit Wasser zusätzlich gekühlt wird.

Unter ihm sind die Bauarbeiter immer noch damit beschäftigt, lange Eisenstangen für das Fundament zu verweben. Doch an Krafczyks Blick ist erkennbar, das er das neue Gebäude schon vor sich sieht und auch das daneben, wo jetzt nur blanke Erde ist. Bis zu 20 Module kann die Telekom hier bauen – wenn der Erfolg es zulässt.

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