Coca Cola, Union Investment, Bilfinger Die Quartalszahlen des Tages

Coca-Cola hat seinen Gewinn im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent gesteigert. Quelle: dpa

Der Verpackungshersteller Gerresheimer hat für das laufende Jahr keine Hoffnung auf große Sprünge. Der Netzwerk-Spezialist Cisco ist dagegen wesentlich zuversichtlicher und konnte im zweiten Geschäftsquartal wachsen.

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US-Getränkeriese Coca-Cola verdient deutlich mehr
Für den US-amerikanischen Getränkehersteller Coca-Cola zahlen sich höhere Preise und der Schwenk zu weniger zuckerhaltigen Produkten aus. Im vierten Quartal legte der operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahreswert um 21 Prozent auf 1,64 Milliarden Dollar (1,46 Milliarden Euro) zu, wie das Unternehmen am Donnerstag in Atlanta mitteilte. Unter dem Strich verdiente der Konzern 870 Millionen Dollar, nachdem hohe Sonderkosten wegen der US-Steuerreform im Vorjahr einen Verlust von 2,75 Milliarden Dollar verursacht hatten.

Der Pepsi-Rivale profitiert von Preiserhöhungen und einer hohen Nachfrage nach kalorienreduzierten Produkten wie der „Coca-Cola Zero Sugar“. Der Umsatz sank zwar um sechs Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar, was jedoch vor allem am Verkauf von Abfüllbetrieben und negativen Wechselkurseffekten lag. Ohne diese Faktoren wären die Erlöse nach Angaben des Unternehmens um fünf Prozent gestiegen. Obwohl die Ergebnisse im Rahmen der Erwartungen der Wall Street lagen, fiel die Aktie vorbörslich zunächst deutlich.

Fondsanbieter Union Investment bekommt Börsenturbulenzen zu spüren
Die weltweiten Börsenturbulenzen haben das Geschäft der Fondsgesellschaft Union Investment im vergangenen Jahr belastet. „2018 hat uns das Umfeld härter gefordert als in den Jahren zuvor. Es war ein sehr anspruchsvolles Jahr“, sagte Vorstandschef Hans Joachim Reinke am Donnerstag in Frankfurt. Das verwaltete Vermögen des Fondsanbieter der Volks- und Raiffeisenbanken lag mit 323,4 Milliarden Euro knapp unter dem Niveau des Vorjahres von 323,9 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern sank auf 502 Millionen von 610 Millionen Euro.

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von Rüdiger Kiani-Kreß, Stephan Happel

Wegen der Zurückhaltung der Investoren flossen in die Union- Fonds mit 15,3 Milliarden Euro knapp zehn Milliarden weniger als 2017. Reinke zeigte sich mit Blick auf das generell schwierige Marktumfeld dennoch zufrieden. „Das Absatzergebnis 2018 liegt über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre und zählt zu einem der absatzstärkeren Jahre in der Unternehmensgeschichte.“

Im Privatkundengeschäft sank der Nettoabsatz auf 7,5 (Vorjahr: 9,9) Milliarden Euro. Die Zahl der privaten Anleger stieg dennoch um 131.000 auf 4,5 Millionen. Großes Interesse gab es laut Reinke unter anderem an Immobilienfonds. So habe allein der erst vor rund zwei Jahren aufgelegte Wohnimmobilienfonds UniImmo Zuflüsse von 959 Millionen Euro verzeichnet. Dieser Fonds sei einer der am schnellsten wachsenden des Unternehmens.

Im Geschäft mit Profi-Anlegern ging das Neugeschäft deutlich stärker zurück als im Privatkundenbereich. Der Konzern sammelte 7,8 Milliarden ein nach 15,2 Milliarden Euro im Jahr 2017. Es habe Abflüsse bei Anleihenfonds gegeben, während Spezial-Aktienfonds, Mischfonds und Offene Immobilienfonds Zuflüsse verzeichnet hätten, erläuterte Reinke. Ausgebaut werden soll in Zukunft das Geschäft mit nachhaltigen Anlagemöglichkeiten.

Cisco will nach gutem Quartal weiter zulegen
Der US-Netzwerk-Spezialist Cisco ist unter anderem dank guter Geschäfte mit neuer Software und Service-Angeboten im zweiten Geschäftsquartal gut gewachsen. Die Firma schnitt mit ihren Zahlen und dem Ausblick auf das laufenden Quartal besser ab als von Analysten erwartet.

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Cisco hat den Umsatz im zweiten Jahresviertel um 7 Prozent auf 12,4 Milliarden US-Dollar gesteigert, wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Der bereinigte Gewinn je Aktie legte um 16 Prozent auf 0,73 Dollar zu. Analysten hatten bei beiden Kenngrößen mit etwas weniger gerechnet. Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel deutlich.

Die Dividende für das abgelaufene Quartal soll um sechs Prozent zum Vorquartal auf 35 US-Cent steigen. Zudem ist der Rahmen für Aktienrückkäufe um 15 Milliarden Dollar erhöht worden auf nun ungefähr 24 Milliarden Dollar.

Für das dritte Geschäftsquartal erwartet Cisco ein Umsatzplus von vier bis sechs Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll bei 76 bis 78 US-Cent liegen. Beides liegt in etwa im Rahmen der Erwartungen von Experten beziehungsweise beim Umsatz leicht darüber. Marktbeobachter werten den Ausblick als stark.

Gerresheimer tritt 2019 beim Gewinn bestenfalls auf der Stelle
Der für die Pharma- und Kosmetikindustrie produzierende Verpackungshersteller Gerresheimer macht für das laufende Jahr keine Hoffnung auf große Sprünge. Der seit gut drei Monaten amtierende Konzernchef Dietmar Siemssen rechnet erst in der Folge mit mehr Schwung. „Wir haben einen sehr guten Plan für 2019, auf dem wir aufbauend weitere Wachstumsdynamik mittel- und langfristig entwickeln wollen“, sagte er am Donnerstag. Die Investitionen etwa in Produktionserweiterungen in den USA würden dann Früchte tragen.

Siemssen kündigte für 2019 einen Umsatz in der Bandbreite von rund 1,4 bis 1,45 Milliarden Euro an und ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von etwa 295 Millionen Euro, das auch fünf Millionen Euro höher oder niedriger ausfallen könnte.

In dem im November abgelaufenen Bilanzjahr 2018 sorgten Sondereffekte für einen leichten Rückgang des Ebitda auf 308,0 (310,8) Millionen Euro bei einem Umsatzplus von währungsbereinigt 4,3 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro. Positive Effekte aus der US-Steuerreform ließen derweil das bereinigte Konzernergebnis auf 178,0 (Vorjahr: 127,5) Millionen Euro anschwellen. An dem Zuwachs sollen die Anteilseigner mit einer um fünf Cent auf 1,15 Euro angehobenen Dividende beteiligt werden.

Angry-Birds-Macher trotz Gewinneinbruch zuversichtlich
Der finnische Spiele-Entwickler Rovio blickt trotz einer Halbierung seines Betriebsgewinns im Weihnachtsgeschäft optimistisch auf das laufende Jahr. Neue Spiele und eine Filmpremiere dürften für höhere Umsätze sorgen, kündigte das Unternehmen an, das stark vom Erfolg seines alternden Spieleklassikers Angry Birds abhängt. Im vierten Quartal fiel der bereinigte operative Gewinn um die Hälfte auf 5,3 Millionen Euro und die Erlöse büßten 1,7 Prozent auf knapp 73 Millionen Euro ein. Rovio investiert inzwischen immer mehr Geld in seine Tochter Hatch, die an einem Streaming-Dienst für Smartphone-Spiele a la Netflix arbeitet.

AstraZeneca schneidet besser ab als erwartet
Der britische Arzneimittelhersteller hat im vierten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Der Produktumsatz legte aufgrund der gestiegenen Nachfrage etwa nach Krebsmedikamenten um acht Prozent 5,77 Milliarden Dollar (5,12 Milliarden Euro) zu. Analysten hatten mit 5,66 Milliarden Dollar gerechnet. Der Vorstand erklärte zudem, umfassende Vorbereitungen für den Brexit getroffen zu haben.

Japan Display kommt nicht aus roten Zahlen heraus
Der angeschlagene Apple-Zulieferer wird das fünfte Geschäftsjahr in Folge in den roten Zahlen beenden. Nach einem Verlust von umgerechnet rund zehn Millionen Euro im dritten Geschäftsquartal zu Ende Dezember werde auch im Gesamtjahr mit einem Fehlbetrag gerechnet, kündigte der Hersteller von Flüssigkristallbildschirmen für Smartphones an. Dies hänge auch mit rückläufigen Bestellungen des iPhone-Konzerns zusammen. Japan Display bestätigte, mit verschiedenen Investoren Gespräche über eine Geldspritze zu führen und in Kürze mit einem Deal zu rechnen. Derzeit macht der Konzern, der 2012 aus den Bildschirm-Sparten der japanischen Technologieriesen Hitachi, Sony und Toshiba geschmiedet wurde, mehr als die Hälfte seiner Umsätze mit Produkten für Apple.

Bilfinger mit deutlich weniger Verlust
Der Industriedienstleister Bilfinger hat 2018 deutlich weniger Verlust gemacht als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich stand ein Minus von 24 Millionen Euro, teilte die im SDax notierte Gesellschaft am Donnerstag in Mannheim mit. Ein Jahr zuvor hatte Bilfinger einen Verlust von 89 Millionen Euro ausgewiesen. Rechnet man Sondereffekte und die verkauften Unternehmenstöchter heraus, dann schaffte der Industriedienstleister zum ersten Mal seit 2014 wieder einen Gewinn in Höhe von 36 Millionen Euro. Von der besseren Geschäftsentwicklung sollen auch die Aktionäre profitieren. Sie sollen je Aktie eine Dividende von einem Euro erhalten.

Auch im eigentlichen Geschäft lief es für Bilfinger besser. Der Umsatz kletterte 2018 im Jahresvergleich um drei Prozent auf knapp 4,2 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft legten die Erlöse sogar um sechs Prozent zu. Der Auftragseingang wuchs um 10 Prozent auf knapp 4,5 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebita) betrug 65 Millionen Euro, nach 3 Millionen ein Jahr zuvor. Allerdings hatten im Vorjahr Risikovorsorgen für Altprojekte in den USA das Ergebnis deutlich belastet.

Aufgrund des aktuellen Auftragsbestands von 2,8 Milliarden Euro will Bilfinger im laufenden Jahr den Umsatz aus eigener Kraft im mittleren einstelligen Prozentbereich steigern. Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen peilt das Unternehmen mehr als 100 Millionen Euro an.

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