




Facebook bringt seine Foto-App „Moments“, mit der man unkompliziert Bilder mit Freunden teilen kann, wegen des Widerstands von Datenschützern fast ein Jahr später und in einer überarbeiteten Version nach Europa.
In den USA greift die Software auf die automatische Gesichtserkennung von Facebook zurück, um die abgebildeten Personen auszuwählen, die die Fotos bekommen sollen. In der neuen Variante für Europa und Kanada muss ein Nutzer den in Bildern entdeckten Gesichtern erst manuell Namen zuordnen. Alle Daten würden nur in der App gespeichert und komplett entfernt, wenn sie gelöscht werde, erklärte Produktmanager Will Ruben zum Start der überarbeiteten Version am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Ähnlich funktioniert auch die Zuordnung von Gesichtern in gängigen Foto-Bearbeitungsprogrammen.
„Moments“ gruppiert mit dem Smartphone aufgenommene Bilder nach Orten und fotografierten Personen. Danach kann man die Fotos zum Beispiel von einer Hochzeit oder einem Ausflug mit ausgewählten Freunden teilen.
So sieht die gewöhnliche Facebook-Nutzung aus
Bei 94 Prozent der Nutzer gehört der Besuch bei Facebook genauso zur Alltagsroutine, wie Zähne putzen.
Quelle: The Facebook Experiment: Does Social Media Affect the Quality of our Lives?
86 Prozent lesen ihren Facebook-Newsfeed oft oder sehr oft.
Mehr als drei Viertel der Nutzer verbringen 30 oder mehr Minuten pro Tag auf Facebook.
Bilder sagen mehr als Worte: Mehr als zwei Drittel posten Fotos von großartigen Dingen, die sie erlebt haben.
Mein Haus, mein Auto, mein Boot: 61 Prozent posten auf Facebook, was ihnen Gutes wiederfahren ist.
Die Analyse der Fotos werde hauptsächlich auf dem Smartphone selbst erledigt, sagte Ruben. Auf die Cloud-Infrastruktur von Facebook werde nur für die nötigen Rechen-Ressourcen zugegriffen, zum Beispiel wenn Informationen wie der Abstand zwischen den Augen verarbeitet würden. Dort würden aber keine Daten gespeichert, betonte er.
Facebook hatte die automatische Gesichtserkennung in Europa bereits im September 2012 abgeschaltet. Datenschützer befürchteten, dass damit ohne vorherige Zusage biometrische Profile erstellt würden. Inzwischen gibt es auch eine Klage gegen die automatisierte Gesichtserkennungs-Funktion in den USA. Für Nutzer in den USA werde weiterhin nur die bisherige Version der „Moments“-App verfügbar sein, sagte Ruben.