Deutsche Telekom Shell verlängert Milliardenvertrag mit T-Systems

Licht und Schatten bei T-Systems: Der Ölriese Shell verlängert einen wichtigen Vertrag mit der der Telekom-Tochter. Gleichzeitig müssen die Bonner aber die internen Umsatzziele für die Sparte kappen.

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Der Konzern hat seinen Vertrag mit dem Mineralöl- und Erdgas-Unternehmen Shell verlängert. Quelle: Reuters

Düsseldorf Solche Überschriften liebt man bei der Deutschen Telekom: „Deutsche Telekom erhält Milliardenauftrag von Shell“. Das Problem dabei ist nur, sie ist mehr als acht Jahre alt. Die Telekom-Tochter T-Systems hatte einen Vertrag mit dem Mineralöl- und Erdgaskonzern unterschrieben. Volumen: Eine Milliarde Euro. Die Großkunden-Betreuer sollten sich unter anderem um die Rechenzentren von Shell kümmern. Der Vertrag wurde zwischenzeitlich noch einmal verlängert

Nun hat das niederländisch-britische Unternehmen den Vertrag noch einmal um vier Jahre bis 2022 verlängert. Wie viel die Telekom damit verdient, behalten die Parteien für sich. Aber vieles spricht dafür, dass es sich in einer ähnlichen Höhe wie zu Beginn bewegt. T-Systems-Chef Reinhard Clemens erklärte, sie hätten sich diese erneute Vertragsverlängerung mit konstant hoher Kundenzufriedenheit, Flexibilität und Innovationskraft erarbeitet. Jetzt wolle die Telekom-Tochter gemeinsam mit Shell die IT-Dienstleistungen auf ein neues Niveau heben. 1.400 Mitarbeiter von T-Systems arbeiten derzeit nur für den Ölkonzern. Der erhofft sich von denen „flexiblen Services von hoher Qualität“.

Doch gerade das Thema Flexibilität ist oftmals kein einfaches in Bonn. Am Donnerstagmorgen berichtete die „Wirtschaftswoche“ unter Berufung auf einen Beitrag im Intranet der Telekom, T-Systems habe die internen Umsatzziele für das laufende Jahr reduziert, nachdem die Erlöse im vergangenen Jahr unter den Erwartungen blieben.

Das klassische Geschäft schrumpfe derzeit schneller als der Zuwächse in neuen Bereichen wie die Cloud dies ausgleiche, räumte Clemens am Donnerstag ein. Das klassische Outsourcing-Geschäft werde weiter abschmelzen, „denn viele dieser Sachen wandern in die Cloud“, sagte Clemens der Nachrichtenagentur dpa. „Da ist uns auch bewusst, dass es ambitioniert ist, dass wir den Umsatz halten wollen in diesem Geschäft.“ Konkrete Zahlen soll es erst zur Bilanzvorlage am 2. März geben.

Auch für Shell wird die Telekom viel in Cloud-Diensten abwickeln. „Die Bewegung Richtung Cloud nimmt zu“, hier verbuche auch T-Systems gutes Wachstum, betonte Clemens. „Aber es ist natürlich umsatzmäßig wesentlich kleiner als das klassische Geschäft.“ Zugleich sehe sich die Deutsche Telekom für den Wandel gut aufgestellt. „Die politische Großwetterlage hilft uns gerade in den neuen Bereichen.“ Die Telekom will unter anderem mit der Datenspeicherung in Deutschland nach deutschen und europäischen Datenschutz-Standards punkten.

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