Wenn Stefan Müller-Schleipen sein Produkt vorstellt, dann sieht er sich meist erst skeptischen Menschen gegenüber. Man habe doch alles, es sei doch alles da. Müller-Schleipens Gesprächspartner sitzen in Ämtern und arbeiten viel mit Daten, gerne auch auf Papier. Es sind Stadtentwickler und andere Menschen, die die Gestaltung der Städte steuern. „Wenn wir dann fragen, ob die Kommunen wissen, wie viel Leerstand sie nun gerade bei den Geschäften haben, dann holen sie oft veraltete Daten hervor“, sagt Müller-Schleipen vom Unternehmen immovativ, dessen Name nicht ganz zufällig fast wie innovativ klingt.
Rück- und Ausblick: Die DIGITAL X 2019
Wann?
9. April 2019
Wo?
Bochum, Jahrhunderthalle
Zum Nachbericht: Aus der Grube in die Cloud
Wann?
7. Mai 2019
Wo?
Stuttgart, Wagenhallen
Die Gewinner der Digital Champion Awards für die Region Southwest finden Sie hier
Wann?
21. und 22. Mai 2019
Wo?
München, Allianz Arena
Die Gewinner der Digital Champion Awards für die Region South finden Sie hier
Wann?
28. Mai 2019
Wo?
Offenbach, Fredenhagen
Papierlose Fertigung, Fenster mit Chip oder Stadtplanung mit Software: Das sind die Digital Champions der Region Midwest
Wann?
4. Juni 2019
Wo?
Hamburg, Fischauktionshalle
Der Norden Deutschlands beherbergt einige digitale Vorreiter. Erfahren Sie, wer in Hamburg für seinen Einsatz ausgezeichnet wurde.
Wann?
18. Juni 2019
Wo?
Berlin, Bolle Festsäle
Erfahren Sie hier mehr über die Digital Champions der Region EAST.
Wann?
29. und 30. Oktober 2019
Wo?
Köln, Koelnmesse
Bewerbungsschluss für den Digital Champions Award (DCA): 23. August 2019
Denn sein Unternehmen digitalisiert den Bestand und den Nicht-Bestand von Bauflächen oder Nutzung von Gewerbeflächen. „Ein Knopfdruck und alles ist da“, sagt Müller-Schleipen. „Wir liefern Kommunen aktuelle Daten, wo Wohnbaupotentiale sind, wo Leerstände sind und wie man sie aktiviert.“ Dafür wurde das Unternehmen aus dem hessischen Ober-Ramstadt nun im regionalen Vorentscheid Midwest des Digital Champion Award in der Kategorie Digitales Kundenerlebnis ausgezeichnet.
Prozesse und Daten transparent sichtbar machen – das ist ein Ansinnen, dass viele Mittelständler heute antreibt, bei der Digitalisierung ihre Unternehmen für die Zukunft zu rüsten. Das gilt auch für einen klassischen Mittelständler wie die Ideal Fensterbau Weinstock mit 320 Mitarbeitern – darunter viele Handwerker. Die Fenster rüstet Ideal auf digitaler Seite so aus, dass die Endkunden später genau erfahren können, was für ein Typ Fenster mit welchen Maßen bei ihnen verbaut wurde. „Wir produzieren seit fast 30 Jahren Fenster. Die Fenster werden millimetergenau produziert. Und es stellt sich später oft das Problem der Identifikation des Fensters – was genau war es für eines, welche Maße hat es? Unsere Fenster liefern korrekte Daten“, sagt Stefan Weinstock, Geschäftsführer von Ideal Fensterbau, das in der Kategorie Digitale Produkte und Dienstleistungen gewann.
Transparenz ist es auch, was den Sieger der Kategorie Digitale Transformation Mittelstand bewegt – das Unternehmen Express Air Systems. Seit 1981 operiert das Unternehmen als Broker für Luftfracht. „Da wir seit 38 Jahren im Markt sind, sind wir ein etabliertes Unternehmen. Durch die Digitalisierung unserer Prozesse sind wir nun zu einem Pionier in unserem Bereich geworden. Es geht nicht allein um eine Darstellung der Daten, sondern auch um den Zusatznutzen einer direkten Buchbarkeit bei allen unseren Carriern. Dafür reicht nun der Zugang zu einem einzigen Portal. Vorher mussten die Kunden auf jedes einzelne Portal der Carrier gehen“, sagt Frederik Luz, Managing Director von Express Air Systems.
Im Unternehmen Hedrich, einem erfolgreichen Bauer von Vakuumanlagen, hat die Optimierung sämtlicher Prozesse im Unternehmen einen auf den ersten Blick nicht auffälligen, aber doch nachhaltigen Einfluss: Die Fertigung ist papierlos. Der Weltmarktführer aus Ehringshausen-Katzenfurt steckt allein 30 Prozent seines jährlichen Investitionsbudgets in die Digitalisierung, die ausnahmslose jede Abteilung betrifft. Bei gleicher Mitarbeiterzahl konnte die Produktivität und Effizienz deutlich gesteigert werden.
Digitalisierung ist jedoch kein abzuschließendes Projekt, sondern eine Haltung. Und so ist der Fahrplan für weitere Umstellungen schon festgezurrt. Von der geografischen Kunden- und Vertriebsanalyse durch Geodaten-Auswertung bis zur papierlosen Auswertung von Urlaubsanträgen reichen allein die Projekte bis Ende des Jahres. Das brachte dem Unternehmen mit 230 Mitarbeitern den Sieg in der Kategorie Digitale Prozesse und Organisation.