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Dividende Apple sitzt auf Milliardenreserve

Das US-Unternehmen Apple hat knapp 100 Milliarden Dollar übrig. Davon sollen nun die Aktionäre profitieren. Zuletzt zahlte das Unternehmen 1995 eine Dividende.

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Die zehn Erfolgsgeheimnisse des IT-Konzerns
Wie macht Apple das nur? Aktuell ist Apple das wertvollste Unternehmen der Welt. Der Börsenwert liegt bei mehr als 580 Milliarden Dollar. Und Apple  hat Barreserven in Höhe von  216 Milliarden  Dollar. Zehn Gründe warum das Unternehmen so viel besser ist als jeder Konkurrent. Quelle: REUTERS
1. Der NetzwerkeffektDie IT-Welt funktioniert nach anderen Regeln als der Rest der Wirtschaft. Eine besondere Rolle spielt der sogenannte Netzwerkeffekt. Beispiel Microsoft: In der Ära des PCs hatte der Konzern ein Quasi-Monopol im Bereich der Desktop-Betriebssysteme und der Office-Software. Der Grund: Sobald MS-DOS und später Windows gegenüber damals konkurrierenden Systemen wie CP/M nur einen hauchdünnen Vorsprung hatte, entwickelten Softwareentwickler vornehmlich für das Microsoft-System, um möglichst viele potenzielle Kunden zu erreichen. Andererseits wurde die Microsoft-Plattform mit der verfügbaren Software auch für die Kunden immer attraktiver. Die große Verbreitung von Office in der PC-Ära machte auch diese Software zum Quasi-Standard: Wer die Dokumente von Freunden, Kollegen und Geschäftspartnern lesen und bearbeiten wollte, musste zur Microsoft-Software greifen. Quelle: dpa
1. Der NetzwerkeffektIm mobilen Markt hat Apple die Nase vorn. Zwar werden in absoluten Zahlen im Smartphone-Markt mehr Geräte mit Android-System verkauft – doch Android-Nutzer zeigen im Schnitt deutlich weniger Bereitschaft, Geld für Apps auszugeben. Quelle: AP
2. Zulieferer in vielen LändernApples Zulieferer beschäftigen mehr als 1,6 Millionen Menschen in 20 Ländern. Apple steht wegen der Arbeitsbedingungen seiner Zulieferer in der Kritik. Das taiwanesische Unternehmen Foxconn, das vornehmlich in China produzieren lässt, wurde zum Symbol für Ausbeutung und schlechte Arbeitsbedingungen. Jetzt ist es Apple durch Kontrollen bei Zulieferern gelungen, Verstöße gegen Arbeitszeit-Beschränkungen zu reduzieren. Die Obergrenze von 60 Arbeitsstunden pro Woche sei im vergangenen Jahr zu 97 Prozent eingehalten worden, erklärte der Konzern in seinem jährlichen Bericht zur Lage bei den Zulieferern. Ein Jahr zuvor wurde noch ein Wert von 92 Prozent angegeben. Die durchschnittliche Arbeitszeit für fest angestellte Mitarbeiter bei Zulieferern lag jetzt bei 55 Stunden pro Woche. Quelle: dpa
3. MargeDie Marge pro verkauftem Gerät ist traditionell besonders hoch bei Softwareherstellern: Nachdem ein Software-Produkt entwickelt ist, sind die Kosten pro verkauftem Medium sehr gering, der Verkaufspreis hoch. Apple verkauft zwar auch Software, verdient sein Geld aber hauptsächlich mit dem Verkauf von Hardware. Der Konzern erreicht allerdings auch bei der Hardware Margen, von denen die Konkurrenz nur träumen kann. Offizielle Zahlen gibt es nicht, doch Analysten schätzen die Marge pro verkauftem Gerät zwischen 30 und 40 Prozent. Besonders groß ist die Marge beim iPhone – und davon hat Apple wiederum besonders viele Geräte verkauft: im Jahr 2015 mehr als 231 Millionen Stück. Quelle: REUTERS
4. Konzentration auf das WesentlicheAuch bei den Produktkategorien herrscht Übersichtlichkeit. Das aktuelle iPhone SE gibt es jeweils mit unterschiedlicher Speicherausstattung – auf verwirrende Produktbezeichnungen mit langen Zahlenreihen und verschiedenen Ausstattungen verzichtet der Konzern komplett. Mit der Konzentration auf das Wesentliche hat Apple auch beim Produktdesign Trends gesetzt: Überflüssiges wird weggelassen. Das macht die Produkte elegant und benutzerfreundlich. Damit liegt Apple ganz auf der Linie des heimlichen Vorbilds, dem deutschen Braun-Designer Dieter Rams. Quelle: dpa
Apple-Museum Quelle: dpa

Apple schließt eine mögliche Wiedereinführung von Dividenden an seine Anteilseigner offenbar nicht mehr aus. Konzernchef Tim Cook räumte am Donnerstag auf einer Aktionärsversammlung ein, dass das Computerunternehmen über mehr Cash-Reserven verfüge als es benötige. Das Management und der Aufsichtsrat „denken sehr intensiv“ über die Verwendung der Reserven in Höhe von 98 Milliarden Dollar nach, sagte Cook in der Firmenzentrale im kalifornischen Cupertino. Er deutete an, dass eine Entscheidung kurz bevor stehe.

Apple gewinnt Streit in China - und muss erneut vor Gericht

Aber selbst wenn die Dividende nicht wieder eingeführt wird, sind Aktien des IT-Konzerns mehr als lohnend. Wer vor zwölf Jahren eine Appleaktie kaufte, konnte sich über rund 30 Prozent Kursgewinne pro Jahr freuen. Das inzwischen wertvollste Unternehmen der Welt hatte 1995 aufgrund damaliger Finanznöte die Ausschüttung von Dividenden eingestellt. Cooks Vorgänger Steve Jobs hatte eine Wiedereinführung der Zahlungen stets abgelehnt. Die jüngste Aktionärsversammlung war die erste seit Jobs Tod am 5. Oktober vergangenen Jahres. Während des Treffens versammelten sich einige Demonstranten vor der Apple-Zentrale, um gegen die Arbeitsbedingungen in chinesischen und taiwanischen Partnerfabriken des iPhone- und iPad-Herstellers zu protestieren. Sie trugen Plakate bei sich mit Aufschriften wie „Stoppt Ausbeutung“ und „Ich will ein ethisch einwandfreies Telefon“.

Im Streit um die Rechte am Markennamen iPad i China droht dem US-Konzern Apple ein weiteres Verfahren - diesmal vor einem Gericht in Kalifornien. Das chinesische Elektronikunternehmen Proview reichte bei einem Kammergericht in Santa Clara Klage gegen Apple ein, wie eine Sprecherin am Freitag mitteilte. Am Donnerstag hatte ein Gericht in Shanghai den Fall mit der Begründung abgewiesen, es sei noch ein Verfahren vor einem höheren Gericht anhängig. So will sich am 29. Februar ein Gericht in Guangdong mit dem Fall befassen. Die beiden Unternehmen streiten darüber, ob Proview die Rechte an der Marke in China 2009 an Apple verkauft hat.

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