Der Online-Speicherdienst Dropbox verstärkt sein Engagement in Europa und eröffnet am Montag eine erste deutsche Niederlassung in Hamburg. Die Mitarbeiter dort werden künftig für die rund 30 Millionen Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz zuständig sein, wie Oliver Blüher, Deutschlandchef des kalifornischen Unternehmens, der dpa sagte. Zu den Nutzern zählten in der Region derzeit rund 4000 zahlende Unternehmen.
Weltweit hat der Cloud-Anbieter nach Angaben von Blüher etwa 500 Millionen Nutzer, 40 Prozent kämen aus der Region Europa zusammen mit dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA). Nicht zuletzt um auch die zahlenden Unternehmen zu überzeugen, bereitet Dropbox für die Kunden eine Datenspeicherung auf deutschem Boden vor.
In Frankfurt am Main sollen vom dritten Quartal an die Daten europäischer Unternehmenskunden in einem von Amazon betriebenen Rechenzentrum lokal vorgehalten werden. Ob künftig auch die Daten von Privatnutzern dort gespeichert werden, ist noch nicht entschieden, werde aber derzeit geprüft, hieß es.
Was die Deutschen beim Thema Smart Home interessiert
“Smart Home”, “Connected Home“ oder auf gut Deutsch „Heimvernetzung“: Die Begriffe sind für viele Deutsche unbekannten Begriffe mehr. Laut einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom haben fast zwei Drittel aller Bundesbürger (65 Prozent) ab 14 Jahren schon einmal davon gehört. 2014 waren es erst 51 Prozent. Doch nicht für Anwendungsmöglichkeiten, die Hilfe im Alltag versprechen, interessieren sich die Deutschen gleich stark. Ein Überblick.
Quelle: Bitkom
… der Deutschen können sich vorstellen, ein System zur Erkennung unverschlossener Wohnungstüren zu nutzen. Das würde per Smartphone-Nachricht warnen, wenn man vergisst, die Tür abzuschließen.
… der Befragten können sich vorstellen, eine intelligente Uhr zu verwenden, die automatisch Gesundheitsdaten wie Blutdruck, Blutzucker, Puls oder Körpertemperatur misst.
… halten es für denkbar, ihren Fußboden mit einer Funktion auszustatten, die Alarm schlägt, wenn ein Bewohner stürzt.
… der Deutschen können sich vorstellen, ein System zu nutzen, das warnt, wenn der Herd nicht ab- oder Wasser nicht ausgestellt ist.
… würde eine intelligente Matratze nutzen, die automatisch Alarm schlägt, wenn es Auffälligkeiten im Schlafverhalten gibt oder eine Person beispielsweise nicht mehr aufsteht.
Nicht nur in Deutschland, sondern europaweit gebe es unter den Nutzern eine sehr starke Nachfrage nach lokaler Speicherung, sagte Dropbox-Managerin Adrienne Gormley. Auch andere Cloud-Anbieter sind nach den NSA-Enthüllungen verstärkt dazu übergegangen, Daten in Europa und unter anderem Deutschland zu speichern. Für die Sicherheit der Daten arbeitet Dropbox zudem mit dem Ausburger Anbieter Boxcryptor zusammen. Mit der Anwendung können Nutzer ihre Daten verschlüsseln, bevor sie sie in die Cloud geben.
In den vergangenen zwei Jahren habe sich der Kundenstamm in Deutschland verdreifacht. Zu den Kunden zählten unter anderem die TUI Group oder Expedia sowie das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik. Hamburg ist für Dropbox nach London, Paris und Amsterdam die vierte Länder-Niederlassung in Europa. In der Hansestadt werden sich die Mitarbeiter künftig um Kunden, Vertrieb und Partnerschaften kümmern.