Elektronikhandelsholding Ceconomy will in neuem Anlauf Media Saturn komplett schlucken

Ceconomy will erneut über die Komplettübernahme der Tochter Media-Saturn-Holding abstimmen lassen. Quelle: imago images

Ceconomy will erneut über die Komplettübernahme der Tochter Media-Saturn-Holding abstimmen lassen. Außerdem sucht der Elektronikhändler angesichts des Ukraine-Kriegs nach Lösungen für seine russische Beteiligung M.video.

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Die Elektronikhandelsholding Ceconomy wirbt für einen endgültigen Schlussstrich unter den Streit mit dem Media-Saturn-Minderheitseigner Kellerhals und eine einfachere Konzernstruktur. Dazu sollen die Anteilseigner bei einer außerordentlichen Hauptversammlung am Dienstag der kompletten Übernahme der Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn durch Ceconomy zustimmen. Gleichzeitig soll die Kellerhals-Holding Convergenta direkt bei Ceconomy einsteigen. „Sie können heute darüber entscheiden, ob unser Unternehmen zukünftig in einer vereinfachten Gesellschafterstruktur seine großen Chancen am Markt kraftvoll nutzen wird“, sagte Ceconomy-Chef Karsten Wildberger den Aktionären. Die Pläne seien „ein struktureller Befreiungsschlag für Ceconomy und MediaMarktSaturn“.

Die Ceconomy-Anteilseigner hatten die Transaktion bereits 2021 mit großer Mehrheit gebilligt, doch nach Klagen von Aktionären war eine neue Abstimmung nötig geworden. Der Zwist mit der Familie sei Geschichte, unterstrich Wildberger. Der Convergenta-Vertreter Jürgen Kellerhals war bereits in den Aufsichtsrat von Ceconomy eingezogen. Convergenta solle nun ein Ankeraktionär werden. Doch auch in der Gegenwart plagen Media Markt und Saturn Probleme: Zwar sind in der Coronakrise vorübergehend geschlossene Märkte wieder offen und Auflagen aufgehoben, doch die Pandemie sei noch lange nicht vorbei, warnte Wildberger.

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Ceconomy stelle sich darauf ein, dass die Rahmenbedingungen „auf Sicht ruppig bleiben werden“. Auch von den wirtschaftlichen Folgen des russischen Einmarschs in der Ukraine bleibt die Holding nicht ganz verschont. Ceconomy zog sich zwar bereits 2018 aus Russland zurück und die Märkte in dem Land gingen an das heimische Unternehmen M.Video. Ceconomy erhielt im Gegenzug eine Beteiligung an M.Video, rund 15 Prozent halten die Düsseldorfer an dem Konzern. Doch durch die Russland-Sanktionen hat Ceconomy nur eingeschränkten Zugriff auf die Anteile. Die Holding prüfe nun „verschiedene Optionen, um eine Lösung für diese Finanzbeteiligung zu finden“, sagte Ceconomy-Chef Wildberger.

Das Geschäft von Ceconomy selbst ist Wildberger zufolge von dem Ukraine-Krieg nicht direkt betroffen. „Wir sind in der Ukraine nicht vertreten und seit 2018 auch in Russland nicht mehr operativ tätig.“ Er verwies jedoch auf die gesamtwirtschaftlichen Folgen, wie höhere Energiepreise und eine steigende Inflation. Zudem sorge die Krise in Osteuropa für eine Unsicherheit der Verbraucher, was auch Ceconomy zu spüren bekomme. „Allerdings ist die Situation sehr dynamisch, sie verändert sich nahezu im Wochenrhythmus. Deshalb ist es auch schwer, einen klaren Trend daraus abzuleiten.“

Lesen Sie auch: Das Russland-Problem von Media Markt und Saturn

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