Das Überangebot an Halbleitern und der scharfe Wettbewerb auf dem Smartphonemarkt haben dem Marktführer Samsung Electronics zu schaffen gemacht. Operativ seien von Januar bis März knapp 4,9 Milliarden Euro verdient worden, nachdem im Vorjahr noch etwa 12,2 Milliarden Euro in der Bilanz standen, wie der südkoreanische Technologiegigant am Freitag auf Basis vorläufiger Zahlen bekanntgab. Das ist ein Rückgang von etwa 60 Prozent. Es ist das niedrigste Quartalsergebnis seit mehr als zwei Jahren und weniger als von Analysten erwartet.
Beim Umsatz im ersten Quartal rechnet Samsung Electronics mit einem Rückgang um 14 Prozent auf 52 Billionen Won. Die Südkoreaner hatten schon Ende Januar von einem schwächeren Speicher-Geschäft zu Beginn des Jahres gesprochen. Als Grund wurden außer Saison-Faktoren auch „makroökonomische Unsicherheiten“ sowie eine Reduzierung der Bestände bei Kunden genannt.
Investoren gehen allerdings davon aus, dass es für Samsung Electronics bereits in der zweiten Jahreshälfte Rückenwind gibt, wenn die Chippreise wieder anziehen. Während Smartphone-Konkurrent Apple ausschließlich Unterhaltungselektronik, Dienstleistungen und Computer im Angebot hat, setzen die Südkoreaner auf ein breites Sortiment, zu dem Fernseher, Hausgeräte, Bildschirme und eben Halbleiter gehören. Das Chipgeschäft generiert bei Samsung rund drei Viertel des Betriebsgewinns.
Der Konzernumsatz fiel im ersten Quartal um 14 Prozent auf 40,8 Milliarden Euro. Details zu dem Vierteljahr will Samsung Ende April veröffentlichen. Derzeit macht die Sättigung auf dem Smartphonemarkt den Südkoreanern doppelt zu schaffen, da sie zum einen Displays für die iPhones von Apple herstellen und zudem auch ihre eigenen Galaxy-Modelle nicht mehr so häufig über die Ladentische wandern. Apple wie auch Samsung setzt dabei der Wettbewerb durch chinesische Konkurrenten wie Huawei und Oppo zu.
Der Konzern setzt bei Smartphones seine Hoffnung auf das neue Spitzenmodell Galaxy S10. Am Freitag brachte das Unternehmen die Version S10 5G für das superschnelle Netz der fünften Generation auf den Markt. Schon am Mittwoch hatten die südkoreanischen Mobilfunkbetreiber zwei Tage früher als zuvor angekündigt ihre kommerziellen 5G-Netze für den Massenmarkt eingeschaltet. Allerdings profitierte zunächst nur eine geringe Anzahl ausgewählter Nutzer vom superschnellen 5G-Datenfunk.