
Was an Whatsapp Kopfschmerzen bereitet
Whatsapp überträgt die Kontakte im Adressbuch auf seine Server in den USA – in Zeiten mächtiger Geheimdienste kein angenehmer Gedanke. Hinzu kommt: Durch die Offenlegung der Handynummern erfahren andere Leute, dass man die App nutzt – zumindest, wenn sie diese auch installiert haben und im Adressbuch stehen.
Lange wurden die Whatsapp-Nachrichten unverschlüsselt übertragen. Auch der inzwischen eingesetzten Verschlüsselungstechnologie hegen Experten Zweifel.
Schon mehrfach stand Whatsapp wegen des laxen Umgangs mit Sicherheitsfragen in der Kritik – das betrifft nicht nur die Verschlüsselung. So konnten eine Zeit lang Whatsapp-Nutzerkonten relativ leicht gekapert werden. Nach Einschätzung einer Sicherheitsfirma kann auch der Bezahlprozess ausspioniert werden.
In der Standardeinstellung der App ist für jeden Nutzer ist einsehbar, wann die Kontakte das letzte Mal den Dienst genutzt haben. Es kommt vor, dass darüber Mütter kontrollieren, ob ihre Babysitter zu Hause noch wach sind – denn die verdaddeln die Zeit oft genug mit Whatsapp. Die App ermöglicht also eine gewisse soziale Kontrolle.
Über die Firma Whatsapp ist wenig bekannt, die Macher meiden die Öffentlichkeit weitgehend. Das stärkt nicht gerade das Vertrauen.
„Verbraucher werden nach wie vor eine große Auswahl an anderen Kommunikationsdiensten haben“, begründete EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia die Entscheidung in Brüssel.
Facebook hatte WhatsApp für insgesamt 19 Milliarden Dollar (15 Milliarden Euro) übernommen. Weltweit nutzen nach EU-Angaben 600 Millionen Menschen regelmäßig den Kurznachrichtendienst WhatsApp, Facebook Messenger komme auf 300 Millionen Nutzer. Von den US-Aufsehern hatte Facebook die Genehmigung für den Kauf schon im April bekommen, die Behörde mahnte aber die strikte Einhaltung der Datenschutz-Versprechen an.