




In einem Interview mit dem US-Wochenmagazin „Time“ sagte Zuckerberg, ihn frustriere es, dass „viele Leute“ zunehmend Werbegeschäftsmodelle als nicht im Einklang mit den Kundeninteressen betrachteten. „Ich denke, das ist die lächerlichste Vorstellung.“ Zuckerberg reagierte damit unter anderem auf eine Bemerkung von Apple-Chef Tim Cook, bei kostenlosen werbefinanzierten Diensten seien letztlich die Kunden das Produkt, doch bei Apple sei das ganz anders. „Unser Geschäft beruht nicht darauf, Informationen über Sie zu haben.
Facebook in Zahlen
Facebook war lange verschwiegen, wenn es um die Geschäftszahlen ging. Das hat sich mit dem Börsengang im Mai 2012 geändert – nun muss das Unternehmen die Börsianer genau informieren. Die Dokumente offenbaren zudem einen Blick in die ersten Jahre des Sozialen Netzwerks. Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick.
In den ersten Jahren verlor Facebook zwar Geld – wie fast alle Startups. Doch schon 2009 erreichte das Unternehmen mit einem Gewinn von 229 Millionen Dollar die schwarzen Zahlen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr machte Facebook 7,9 Milliarden Dollar Umsatz aus Werbung und Online-Spielen und verdienten 1,5 Milliarden Dollar Gewinn. Damit hängt das Netzwerk Internet-Urgesteine wie AOL und Yahoo längst ab.
Facebook macht sein Geld vor allem mit Werbung. Zuletzt lag der Anteil bei rund 90 Prozent. Der Rest resultiert vor allem daraus, dass Facebook an den Einnahmen aus Online-Spielen beteiligt wird. Im ersten Quartal 2014 schnellte der Umsatz um 72 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar hoch, der Gewinn verdreifachte sich auf 642 Millionen Dollar.
Facebook hat ein beispielloses Wachstum hinter sich: Binnen zehn Jahren ist die Zahl der aktiven Nutzer auf 1,28 Milliarden gewachsen, das entspricht grob der Hälfte der globalen Internet-Population.
Gründer und Firmenchef Mark Zuckerberg hat Facebook auch nach dem Börsengang fest im Griff. Er hält Aktien der Klasse B, die zehn Stimmen haben, während Anleger beim Börsengang nur A-Klasse-Aktien mit einer Stimme bekommen haben.
Fast die ganze Welt ist blau: In beinahe allen Ländern ist Facebook das größte Soziale Netzwerk – nennenswerte Ausnahmen sind Russland und China, wo lokale Unternehmen dominieren.
Auch wenn StudiVZ lange vorne lag, ist Facebook in Deutschland inzwischen die unangefochtene Nummer 1. Nach jüngsten Schätzungen des Portals allfacebook.com hat Facebook hierzulande 27 Millionen aktive Mitglieder.
Sie sind nicht unser Produkt“, hatte Cook zur Vorstellung der neuen Datenschutzrichtlinie von Apple gesagt. Die Bemerkung von Cook war vor allem auf Google gemünzt, trifft aber auch das Geschäftsmodell von Facebook. Den Vorwurf an Facebook, seine Kunden als Produkt zu vermarkten, erhob unlängst auch der neue Facebook-Konkurrenzdienst Ello.
„Denken Sie, weil Sie Apple etwas zahlen, sind Sie plötzlich mit denen in Einklang? Wenn das so wäre, würde Apple seine Produkte viel billiger machen“, sagte der Facebook-Chef. Facebooks Idee sei es, „jeden Menschen auf der ganzen Welt zu vernetzen“. „Man macht das nicht, indem man einen Dienst hat, den die Leute bezahlen müssen.“