Die neue WiWo App Jetzt kostenlos testen
Download Download

Facebook-Herausforderer Omlet Chat verbündet sich mit Huawei

Erfolg für Facebook-Herausforderer Omlet Chat: Mit Huawei installiert ein Schwergewicht der Smartphone-Szene den Messenger der Stanford-Universität auf seine Geräten. Die Kooperation könnte die Branche aufmischen.

  • Artikel teilen per:
  • Artikel teilen per:
Richard Yu, Chef der Konsumenten-Sparte bei Huawei, will mit dem Unternehmen langfristig 25 Prozent des weltweiten Marktanteils erlangen. Quelle: REUTERS

Las Vegas Omlet Chat ist ein soziales Netzwerk der nächsten Generation. Die Informationen werden nicht mehr zentral auf Unternehmens-Servern gespeichert wie etwa bei Facebook, sondern nur bei den Nutzern. Ist eine Mitteilung, ein Video oder ein Bild erst einmal zugestellt, verschwindet es aus dem Netzwerk. Eine Verwendung zu Werbezwecken etwa ist damit ausgeschlossen.

Hinter Omlet Chat steht Stanford-Professorin Monica Lam. Zusammen mit Studenten hat sie das Start Up 2012 aus der Taufe gehoben.

Im März 2014 überzeugte Lam mit Asus einen ersten asiatischen Hersteller, ihre Software zu installieren. Auf der Fachmesse für Unterhaltungselektronik CES in Las Vegas jetzt der zweite Coup: Huawei stattet im Laufe des Jahres alle seine Android-Smartphones, vor allem die populären Ascend-Modelle, mit Omlet aus.

Der Dienst selbst ist dabei für den Nutzer im Grunde unsichtbar. Anwendungen wie eine exklusive Funktion, um Fotos direkt vom gesperrten Homescreen aus zu teilen, erstellt Huawei. Diese Offenheit der Omlet-Software elektrisiert die Hersteller.

Die Apps und Funktionen der Hersteller stehen im Vordergrund und helfen die Smartphones zu individualisieren. Das ist ein krasser Gegenentwurf zu Facebook. Da steht die App des Giganten aus Menlo Park im Mittelpunkt. Das Gerät ist Nebensache. Der Fotofunktion werden weitere folgen, so Huawei. Denkbar sind Anwendungen wie ein Snapchat-Clon oder Videoanwendungen.

Das ist das neue Huawei Ascend P7
Der chinesische Anbieter Huawei hat sein mit Spannung erwartetes neues Top-Smartphone Huawei Ascend P7 in Paris präsentiert. Foto: Thomas Kuhn
Das 4G LTE-Smartphone hat ein 5-Zoll-Display mit einer FHD-Auflösung von 1920 x 1080 und 445ppi. Das Bildseitenverhältnis entspricht 16:9. Foto: Thomas Kuhn
Außerdem hat es zwei starke Kameras an Bord: Eine 8 Megapixel Frontkamera und eine 13 Megapixel Rückkamera. Auch bei schwachen Lichtverhältnissen sollen Sonys BSI-Sensor der 4. Generation, Image Signal Processor (ISP) und IMAGESmart 2.0 Software für gute Bilder sorgen. Foto: Thomas Kuhn
Das Ascend ist ein schlankes Smartphone, das gut in eine Hand passt. Es kommt in einer edlen Metallic-Optik daher. Foto: Thomas Kuhn
Auf der Rückseite hat das Ascend P7 ein feines Design in Wirbel-Optik, die es von der Konkurrenz abheben soll. Das Muster entsteht laut Hersteller durch eine siebenschichtige Oberflächenbehandlung. Foto: Thomas Kuhn
Ein 2500 mAh Lithium-Polymer-Akku und ein sogenannter Super-Energiesparmodus sollen für lange Laufzeiten sorgen. Jede im Hintergrund laufende Anwendung soll ausgeschaltet werden können. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt derzeit bei 419 Euro. Foto: Thomas Kuhn

Huawei ist einer der wilden Drei aus China, die den etablierten Marktführern Apple und Samsung das Leben schwer machen. Huawei, Lenovo und Xiaomi legten 2014 insgesamt gegen den Strich zu, während Apple und Samsung Federn lassen mussten.

Richard Yu, Chef der Konsumenten-Sparte bei Huawei, erklärte gegenüber Bloomberg, das Unternehmen verfolge das Ziel „langfristig 25 Prozent“ des weltweiten Marktanteils zu erlangen und damit dem zweiten Platz hinter Samsung, noch vor Apple. Derzeit liegt Huawei bei sieben Prozent.

Aber das Wachstum ist stark: Laut dem Marktforschungsunternehmen Gartner waren es im dritten Quartal 2014 mit 15,9 Millionen Smartphones so viel wie beim Shootingstar Xiaomi mit 15,8 Millionen Stück.

Populär ist vor allem das Huawei Ascend G7 mit einem 5,5-Zoll-Bildschirm. Das Modell wurde über zwei Millionen verkauft. Auch das große Ascend Mate 7 mit 6-Zoll-Bildschirm gehört zu den Verkaufsschlagern des Unternehmens. Das sind direkte Konkurrenten zu Apples iPhone 6. Sie laufen auf der Android-Software und sind deutlich preiswerter.

Omlet Chat ist seit März 2014 aus der Testphase raus. Seitdem wurde es drei Millionen downgeloaded, erklärte Monica Lam gegenüber dem Handelsblatt.

Das Geschäftsmodell den Social Media-Jünglings beruht nicht auf der Ausbeutung der Werbedaten, sondern auf dem Verkauf von Unternehmens-Präsenzen auf - und an den Unternehmen liegt es dann selbst, Fans anzuwerben. Zudem strebt Lam Kooperationen mit Hardware-Herstellern und Telekom-Betreibern an.

Ein Großteil des Erfolges von Facebook beruhe schlicht darauf, dass die Telekom-Betreiber ihren weltweiten Vorsprung im Messenger-Bereich mit SMS verspielt und an Netze wie Facebook verloren haben. Omlet ist als Download für iPhone und Android verfügbar.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%