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Facebook wächst weiter Alleinherrscher Zuckerberg

Das soziale Online-Netzwerk wächst erneut stärker als erwartet. Auch die kostspieligen Akquisitionen machen sich inzwischen bezahlt. Und Facebook-Chef Zuckerberg hat bereits das nächste große Ding im Blick.

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Facebook-Chef Zuckerberg Quelle: AP

Im Netz kursiert dieser Tage ein Cartoon. Er zeigt eine Malerei aus dem alten Ägypten. Das Internet, heißt es im Text dazu, das habe eben doch sehr viel Ähnlichkeit mit der alten Gesellschaft vom Nil. Immer noch hinterließen die Menschen Botschaften auf Wänden und beteten Katzen an. In dieser Logik wäre Facebook-Chef Mark Zuckerberg, Alleinherrscher über ein Weltreich der Tiervideos, Foto-Nachrichten und Pinnwand-Dekorationen, dann so etwas wie der jugendliche Pharao.

Facebooks aktuelle Konzernergebnisse untermauern diesen Herrschaftsanspruch. Im dritten Quartal wuchs der Umsatz des sozialen Netzwerks erneut stärker als erwartet. Der Erlös kletterte um 41 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar (4,1 Milliarden Euro) und übertraf damit die Erwartungen der Analysten, die nur mit 4,37 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Im Vorjahresquartal hatte Facebook nur 3,2 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Der Profit stieg um elf Prozent auf 896 Millionen Dollar und 31 Cent pro Aktie.

Die nervigsten Facebook-Typen
Facebook-Symbol, Auge Quelle: REUTERS
Facebook, Frau mit Handy Quelle: dpa
Dann gibt es natürlich noch die Spaßvögel, die immer und auf Teufel komm raus lustig sein müssen. Es gelingt ihnen aber leider so gut wie nie, andere zum Lachen zu bringen. Quelle: Fotolia
Dagegen gibt es natürlich auch die Zyniker, die nie lustig sind, sondern mit jeder Statusmeldung miese Stimmung verbreiten. Ein ähnlicher Quell der Freude sind diejenigen, aus deren Posts der Hass auf alles nur so herausquillt. Diese Typen sind überzeugt, dass andere ihr (hassenswertes) Leben zerstören wollen. Quelle: Fotolia
Kinder mit Laptops Quelle: obs
"Ich bin mit Tim bei Angelo essen", "Jetzt gehe ich mit Sabine ins Kino", "Schnell noch mit meinem Hund Bello spazieren, dann einen Tee trinken, dann den blauen Schlafanzug anziehen, Zähne putzen und ins Bett gehen" - so mancher Facebook-Nutzer ist ein lebender Nachrichtenticker und hält Sie ständig darüber auf dem Laufenden, was er wo mit wem tut - ob Sie sich dafür interessieren oder nicht. Ähnlich angenehme Zeitgenossen sind diejenigen, die ihr Netzwerk täglich mit einem "guten Morgen" begrüßen und abends mit "Gute Nacht" verabschieden. Quelle: dpa
Gamer Quelle: dpa

Die Anleger zeigten sich zufrieden, die Aktie schoss nachbörslich um mehr als fünf Prozent aufwärts. Die Ergebnisse machen deutlich, dass Facebook zwei Mega-Trends besser für sich erkannt hat und nutzt als andere. 78 Prozent der Umsätze erlöst die Firma auf den mobilen Geräten. Ebenso wuchs die Zahl der Video-Zugriffe. Sie stiegen auf täglich acht Milliarden. „Wir hatten ein gutes Quartal und haben eine Menge Dinge geschafft“, zeigte sich Gründer Zuckerberg zufrieden.

Auch die kostspieligen Akquisitionen machen sich inzwischen bezahlt. Die Messaging-App WhatsApp wuchs auf 900 Millionen Nutzer, der Bilderdienst Instagram auf 400 Millionen Mitglieder. Mit den beiden Portalen versucht Zuckerberg vor allem den jungen Nutzern eine Alternative zu neuen Konkurrenten wie Snapchat zu bieten. Facebook selbst wächst inzwischen nur noch eher solide um zuletzt 14 Prozent auf nun 1,55 Milliarden Nutzer.

Facebook in Zahlen

Da ist es umso wichtiger, bereits vorhandene Nutzer mit neuen Features an die Seite zu binden. Die neueste Idee namens „Notify“ schließt logisch an bereits bestehende News-Angebote wie „Instant Articles“ an, für die Facebook mit Verlagen kooperiert. Sie startet nach Informationen der „Financial Times“ offenbar bereits kommende Woche und soll in Echtzeit mit Informationen aus Medien wie „Vogue“, „The Washington Post“ oder CNN versorgen.

Besonders große Hoffnungen setzt Zuckerberg in Oculus VR, den Neuzugang im Konzernreich und das erste Produkt, das Anfang 2016 in die Geschäfte kommen soll. „Virtual Reality hat das Potential die nächste Computing-Plattform zu sein, die unser aller Leben verändert“, so der 31-Jährige. Er investiere derzeit in Forschung, um besser zu verstehen, wie Kommunikation in virtueller Realität funktioniert.

Wer weiß – vielleicht sind ja sogar künftig virtuelle Reisen nach Ägypten möglich, ins Land der Katzen-Fans und Reich der alten Pharaonen.

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