Fake-News-Debatte Facebook hält sich nicht zwingend gut für Demokratie

Wegen russischer Eimischung in den US-Wahlkampf und Hass-Botschaften seiner Nutzer steht Facebook schon länger in der Kritik. Der für bürgerliches Engagement zuständige Manager gibt sich nun selbstkritisch.

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Das weltgrößte soziale Netzwerk steht unter anderem wegen grassierender Hass-Botschaften in der Kritik. Quelle: Reuters

Menlo Park Das weltgrößte soziale Netzwerk Facebook ist sich nicht sicher, ob es der Demokratie nutzt oder schadet. „Ich wünschte, ich könnte garantieren, dass das Positive schwerer als das Negative wiegt, aber das kann ich nicht“, schrieb Manager Samidh Chakrabarti in einem Blog-Eintrag. Der bei dem US-Datenriesen für das bürgerliche Engagement verantwortliche Produktmanager betonte, Facebook habe die moralische Verpflichtung, herauszufinden, wie die Plattform so repräsentativ, bürgerlich und glaubwürdig wie nur möglich werden könne.

Facebook steht derzeit wegen verschiedener Dinge in der Kritik. Zum einen geht es um russische Einmischung in den US-Wahlkampf 2016. Beiträge von teils gefälschten Nutzerprofilen erreichten rund 126 Millionen Nutzer der weltweit mehr als zwei Milliarden Mitglieder. Zum anderen geht es um den Umgang des US-Konzerns mit Hass-Botschaften im Netz. Bezüglich der Rolle Russlands im Wahlkampf gab sich Chakrabarti einsichtig und äußerte sein Bedauern. Verdächtige Konten würden nun gesperrt und Wahlkampfanzeigen transparenter gestaltet. Zudem müssten diejenigen, die diese schalteten, zuvor ihre Identität bestätigen. Ähnliche Ankündigungen kamen bereits von Twitter und Alphabets Google.

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