
Köln Die ARD will die Vielfalt des Sportes im Ersten Programm und in den Dritten Programmen stärker widerspiegeln. Ergebnis von Gesprächen auf verschiedenen Ebenen der Sendeanstalt ist die Wiedereinführung des Sportschau-Telegramms. Die Sportschau im Ersten sollte während der Bundesliga-Pausen in der Sendezeit nicht verkürzt, sondern verstärkt zur Berichterstattung über andere Sportarten und zur gezielten Aufbereitung von Themen rund um den Sport genutzt werden.
Dem Beschluss der ARD-Gremienvorsitzenden war unter anderem Kritik aus Teilen des Sports vorausgegangen. Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), hatte mehrfach angemahnt, ARD und ZDF würden ihrem Programmauftrag nicht mehr gerecht. Vor allem die ARD müsse in ihrem aktuellen Magazin neben dem Profisport auch die olympischen Sportarten wieder stärker berücksichtigen.
Die Beschlüsse der Gremienvorsitzendenkonferenz begrüßte Bach. „Sie unterstützt unser Anliegen, eine vielfältige Sport-Berichterstattung sicherzustellen und die nachrichtliche Darstellung der verschiedenen Sportarten auszuweiten“, sagte der DOSB-Präsident.
Stunden nach der GUK-Erklärung klang das, was ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky und ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz zur 41. nichtöffentlichen Sitzung des Bundestag-Sportausschusses berichteten, etwas anders. Sie sagten, ihre Sportsendungen seien „so vielfältig, bunt und kompetent, wie es das kein zweites Mal in der Welt gibt.“ Fußball sei bei weitem nicht so dominant wie Kritiker immer wieder behaupteten, so Balkausky. Nur in Jahren mit Fußball-Weltmeisterschaften könne der deutsche Volkssport Nummer 1 bis zu 45 Prozent der Berichterstattung ausfüllen.
Der Sport nehme im Vollprogramm der ARD acht Prozent Sendefläche ein. Im Ersten seien im abgelaufenen Jahr 50 Sportarten zu sehen gewesen, im Paket mit den Dritten sogar 100. Dass es dennoch Unzufriedene gebe, sei angesichts der unterschiedlichen Interessen normal. Aber mehr bekomme man auch in Zukunft nicht vom Sender, „und damit sind wir auch zufrieden“.