
WirtschaftsWoche: Mr. Mason, erst war Groupon das heißeste Internet-Startup. Dann zwang Sie die Börsenaufsicht, ihre Vertriebskosten bei der Gewinnberechnung zu berücksichtigen. Dadurch mussten Sie Verluste ausweisen, was die Anleger stark verunsicherte. Hätten Sie sich das im Rückblick nicht besser ersparen sollen?
Mason: Dass die Leute so von den Details unseres Geschäftsmodells überrascht waren, nachdem wir unseren Börsenprospekt einreichten, hat uns überrascht. Wir hätten vorher vermutlich besser erläutern sollen, dass wir zum Zeitpunkt des Antrags eben stark in Marketing investiert haben und daher nicht profitabel waren.
Das sind Sie laut den im Februar veröffentlichten Zahlen immer noch nicht. Sollten Sie sich statt aufs Erläutern nicht mehr aufs Geschäftemachen konzentrieren?
Nein. Die angeblichen Probleme, die Anleger bei uns sahen, haben unser Geschäft eigentlich nur am Rande berührt. Wir investieren weiter, um das Wachstum von Groupon voranzutreiben.





Laut Ihrer eigenen Aussage ist die Geschäftsidee von Groupon simpel, nämlich gegen Provision Rabatte von Unternehmen und Dienstleistern unters Volk zu bringen. Weshalb ist die Umsetzung so schwierig, wie Sie behaupten?
Ganz einfach: Für eine Idee benötigt man nur einen Augenblick, die Umsetzung dauert den Rest deines Lebens. Auch eine großartige Idee kann scheitern, wenn die Umsetzung schlecht ist. Eine Idee bedeutet einen Moment der Inspiration, die Umsetzung bedeutet Millionen von Entscheidungen.
Sie wollen sich von Konkurrenten dadurch abheben, dass Groupon am besten funktioniert. Ist das nicht zu wenig?
Unsere operationelle Exzellenz sorgt dafür, dass Groupon erfolgreich ist, wo andere stolpern. Dadurch ist es uns gelungen, schnell die Größe zu erreichen, die wir in unserem Geschäftsmodell benötigen, um Skaleneffekte zu erreichen. So sind wir heute eben die klare Nummer eins für lokale Händler rund um den Globus.