Hassreden im sozialen Netzwerk Facebook sperrt keine Holocaust-Leugner

CEO Mark Zuckerberg ist Jude. Doch im Kampf gegen Hassreden will er Holocaust-Leugner nicht von seiner Seite verbannen.

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Der Facebook-Chef stellt klar, dass er Holocaust-Leugner nicht verteidigt. Quelle: dpa

New York Nach Ansicht von Facebook-Chef Mark Zuckerberg sollen Holocaust-Leugner in dem sozialen Netzwerk nicht gesperrt werden. Er finde die Leugnung des Völkermords an europäischen Juden im Zweiten Weltkrieg zwar „tief beleidigend“, sagte er in einem Interview mit dem Technikblog „Recode“.

Inhalte auf seiner Plattform sollten aber lediglich verboten werden, wenn sie für den Angriff auf jemanden verwendet würden oder Schaden erzeugten. Zuckerberg ist Jude.

In dem Gespräch erklärte er, es gebe seiner Meinung nach Dinge, die unterschiedliche Leute falsch verstehen würden, ohne aber die Absicht dazu zu haben. Redakteurin Kara Swisher entgegnete darauf, im Falle von Holocaust-Leugnern sei wahrscheinlich doch möglich, dass sie absichtlich Falsches verbreiteten.

In einem auf das Interview folgenden Nachtrag stellte Zuckerberg klar, Holocaust-Leugner nicht verteidigen zu wollen. Ziel seines Netzwerks sei aber nicht, User davon abzuhalten, etwas Unwahres zu sagen - sondern die Verbreitung von Falschnachrichten und falschen Informationen über Facebook zu stoppen.

Zuckerbergs erste Anmerkungen hatten für Kritik gesorgt. Unter anderem beklagte die Bürgerrechtsorganisation Anti-Defamation League, Facebook habe eine „moralische und ethische Verpflichtung“, Nutzern die Verbreitung der Holocaustleugnung zu verbieten.

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