Huawei Chinesischer Konzern im Smartphone-Geschäft unter Druck

Der weltweit drittgrößte Smartphone-Hersteller Huawei, der rasant gewachsen ist, steht trotz größerem Umsatz unter Zugzwang. Konzernchef Ren Zhengfei drängt seine Mitarbeiter zu höherem Einsatz.

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2016 verlor der chinesische Technologiekonzern seine Vormachtstellung in China an einen Konkurrenten. Quelle: AFP

Hongkong/Barcelona Der chinesische Technologiekonzern Huawei ist Firmenangaben zufolge im Smartphone-Geschäft unter Druck. „Es ist noch profitabel, aber die Gewinnspanne ist sehr niedrig“, sagte der zuständige Manager Richard Yu der Nachrichtenagentur Reuters auf der Mobilfunkmesse Mobile World Congress in Barcelona. Obwohl der Umsatz im vergangenen Jahr die Ziele übertroffen habe, sei der Gewinn hinter den internen Vorgaben geblieben. Huawei-Gründer und Konzernchef Ren Zhengfei drängte die Mitarbeiter nun zu mehr Einsatz. Ansonsten werde das Unternehmen „auseinanderfallen“.

„Starke Männer in den 30ern, die nicht hart arbeiten wollen, sondern nur im Bett Geld zählen – ist das möglich?“, heißt es in einer internen Mitteilung des Chefs an die Mitarbeiter. Für diese Männer werde Huawei nicht mehr bezahlen. Einige der 170.000 Mitarbeiter fürchten nun um ihre Arbeitsplätze. Der Konzern erklärte dagegen, keine Entlassungspläne zu haben.

Huawei ist rasant zum weltweit drittgrößten Smartphone-Anbieter hinter Apple und Samsung aufgestiegen. Im vergangenen Jahr vertrieb jedoch der neue chinesische Anbieter Oppo Huawei von seinem Spitzenplatz in China. Die chinesischen Wettbewerber gewinnen weltweit an Boden, weil die Kunden verstärkt zu günstigeren Smartphones mit ähnlicher Ausstattung greifen. Im Kampf um Marktanteile senken die Unternehmen häufig die Preise und opfern damit Gewinne.

Huawei hatte im Dezember angekündigt, für 2016 einen Umsatzsprung von 32 Prozent auf 74,8 Milliarden Dollar zu erwarten. Die Ergebnisse werden am 31. März vorgelegt. 2015 lag der Gewinn bei 5,69 Milliarden Dollar. Der Telekomausrüster und Smartphone-Hersteller ist nicht an der Börse notiert, sondern im Besitz von 80.000 Angestellten.

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