In eigener Sache Handelsblatt übernimmt Mehrheit an Euroforum

Das Handelsblatt setzt den Weg der publizistischen Transformation fort: Die Verlagsgruppe erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung von 81 Prozent an Euroforum, dem führenden Anbieter von Konferenzen im deutschsprachigen Raum.

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Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart (l.) mit der TV-Moderatorin Judith Rakers und Handelsblatt-Verleger Dieter von Holtzbrinck. Die Verlagsgruppe Handelsblatt wurde 1946 gegründet.

Die Verlagsgruppe Handelsblatt erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung von 81 Prozent an Euroforum, dem Marktführer für Konferenzen, Seminare und Jahrestagungen im deutschsprachigen Raum. Weitere 19 Prozent hält die bisherige britische Muttergesellschaft Informa plc. mit Sitz in London – der weltweit größte Anbieter in diesem Bereich. Der Gesamtunternehmenswert liegt bei rund 15 Millionen Euro, was einem Kaufpreis-Multiple von 6 entspricht, wie Informa heute in einer Mitteilung an seine Aktionäre bekannt gibt.

Mit der Transaktion, die zum 31. Oktober 2017 vollzogen wird, will die Verlagsgruppe Handelsblatt ihr drittes Standbein – neben Print und Digital ist dies der Live-Journalismus – stärken und das Streaming von journalistischen Inhalten als neues Geschäftsfeld entwickeln. Die Akquisition dient dem Ausbau der beiden Wirtschaftsclubs von Handelsblatt und WirtschaftsWoche und wird die ökonomische Abhängigkeit vom traditionellen Druckgeschäft weiter reduzieren.

Aktuell werden unter dem Dach der Verlagsgruppe Handelsblatt rund 200 Veranstaltungen mit etwa 30.000 Teilnehmern pro Jahr durchgeführt. Dazu gehören unter anderem die Jahrestagung Energiewirtschaft, der Auto-Gipfel, die CFO-Tagung, Banken im Umbruch, der Zukunftskongress Pathfinder, die verschiedenen Deutschland-Dinner, der ChangeKongress, der Deutsche Innovationspreis und das WirtschaftsWoche Gipfeltreffen der Weltmarktführer. Im Rahmen der Veranstaltungen wird Qualitätsjournalismus in Gestalt von Podiumsdiskussionen, Streitgesprächen, Debatten und Interviews live auf die Bühne gebracht. Künftig soll Live-Journalismus an der hauseigenen Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalismus auch als neuer Ausbildungszweig unterrichtet werden.

Das Know-how von Euroforum wird helfen, den Weg der Transformation beschleunigt weiter zu gehen. Derzeit beschäftigt Euroforum rund 140 Mitarbeiter. Pro Jahr führt das 1990 gegründete Unternehmen rund 250 Veranstaltungen in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie den USA und China mit mehr als 12.000 Teilnehmern durch. Thematische Schwerpunkte sind dabei vor allem die Branchen Automobil, Energie, Finanzen, Industrie & IT. Die Kernaktivitäten von Euroforum umfassen alle Wertschöpfungsstufen eines professionellen Veranstaltungsmanagements: von der Themenfindung und Programmkonzeption über die Marketingkampagne für Teilnehmer- und Partnergewinnung bis zur gelungenen Umsetzung.

Euroforum ist langjähriger Veranstaltungspartner der Verlagsgruppe Handelsblatt. Rund 40 Prozent des Euroforum-Umsatzes werden heute mit Events der Verlagsgruppe bestritten. Der größere Teil des Portfolios findet bisher außerhalb der Markenwelt von Handelsblatt und WirtschaftsWoche statt.

Gabor Steingart, Vorsitzender der Geschäftsführung und Herausgeber des Handelsblatts: „Bei uns gibt es Journalismus in drei Darreichungsformen – auf Papier, digital und live. Es geht insbesondere bei letzterem um die Verbindung von Information und Inspiration. Vom Denken über das Fühlen zum Handeln. Mit der operativen Übernahme von Euroforum investieren wir neben dem traditionellen Printgeschäft und dem weiterhin stark expandierenden Digitalgeschäft kraftvoll in den Bereich des Live-Journalismus.“

Annemarie Brems, Geschäftsführende Direktorin bei Euroforum, freut sich darauf, ihr bisheriges Geschäft in die Verlagsgruppe zu integrieren: „Beide Häuser sind durch eine langjährige und in der deutschen Medienlandschaft einmaligen Erfolgspartnerschaft bereits eng verbunden. Das Bedürfnis nach Wissensaustausch, Inspiration und Begegnung auf offener Bühne mit hohem Niveau ist ungebrochen, ja sogar steigend. Mit dem neuen Eigentümer können wir dieses Bedürfnis noch kreativer und zielgruppengerechter bedienen.“

Der Akquisition folgt ein für Januar 2018 geplanter Umzug von Handelsblatt, WirtschaftsWoche, der Corporate Publishing Tochter planet c, dem Handelsblatt Research Institute, den Handelsblatt Fachmedien, den Vermarktungstöchtern iq media, iq digital und 360 Grad, sowie der Kreativagentur Deutschen Markenarbeit in das neue, rund 22.000 Quadratmeter große Hauptquartier im Innenstadtbereich von Düsseldorf. Zeitgleich wird es zu einer Umbenennung der bisherigen Verlagsgruppe in „Handelsblatt Media Group“ kommen. Steingart: „Wir sind kein traditionelles Verlagshaus mehr, sondern eine Mediengruppe neuen Typs, digital und experimentierfreudig. Das Kerngeschäft bleibt hochwertiger Wirtschaftsjournalismus, der zeitgemäß interpretiert und transformiert wird.

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