Internet der Dinge Mit Software aus Göppingen wird die Welt gesteuert

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Reibungslos und sicher

Das Versprechen vom Internet der Dinge und seinen Wohlstandssprüngen lässt sich schließlich nur einlösen, wenn jemand alle Geräte reibungslos und sicher übers Internet miteinander verbindet. Und das macht TeamViewer derzeit so gut wie niemand sonst: Die Kommunikation zwischen den angeschlossenen Geräten ist verschlüsselt. Sie läuft über ein eigenes Netzwerk von weltweit 900 Routern. „Dadurch verfügen wir über eine hochsichere Infrastruktur“, sagt König.

Die Göppinger haben bereits verschiedenste Geräte verbunden, als noch niemand vom Internet der Dinge sprach. TeamViewer kommt aus der Fernwartung – und ist auf dem Feld bereits so etwas wie der weltweite Standard geworden. So wie in vielen Büros das Office-Paket von Microsoft genutzt wird, verwenden die meisten IT-Abteilungen TeamViewer, um auf andere Computer aus der Ferne zuzugreifen. „TeamViewer ist schon heute in Sachen Kundenzahl, Image und Funktionalität vorne – und bei vielen professionellen IT-Nutzern gesetzt“, sagt Axel Oppermann, Chef des IT-Analysehauses Avispador aus Kassel.

Angefangen beim Ein- und Ausschalten von Schneekanonen in den Alpen über die Überwachung der Temperatur in Fischfarmen in Afrika bis hin zur Fernsteuerung von Fotovoltaikanlagen in Südkorea – all dies erledigt die Software made in Göppingen bereits. Und wenn die Propheten des Internets der Dinge, die seit Langem predigen, dass alles, was digitalisiert werden kann, auch wirklich digitalisiert wird, recht behalten, dann steht TeamViewer eine noch bessere Zukunft bevor.

Prognose Internet of Things

Gegründet hat das Unternehmen 2005 der Softwareunternehmer Tilo Rossmanith, weil der – so geht die Legende – es leid war, zur Wartung seiner eigenen Computerprogramme ständig raus zu den Kunden fahren zu müssen. Der Schwabe in ihm wollte wohl nicht zuletzt einfach nur Kosten sparen.

Mit einer Mischung aus Knauserigkeit und Tüftlergeist haben es bereits viele analoge Unternehmen auf der Schwäbischen Alb zu wertvollen Weltmarktführern gebracht. Und auch der Digitalo Rossmanith ist nicht nur sparsam, sondern technisch versiert: Seine Software läuft über das Internet. Heute ist das als Cloud Computing weit verbreitet. Vor mehr als zehn Jahren aber, als Rossmanith loslegte, war das eine Ausnahme.

TeamViewer ist also nicht nur ein Mittelständler unter vielen anderen. Die Art, wie das Unternehmen seine Software gestaltet und verbreitet, erinnert eher an das Erfolgsrezept von Apple oder Google: Rossmanith macht es den Menschen einfach, seine Software zu nutzen. Weil sie übers Internet läuft, läuft sie auch auf allen möglichen Geräten – auf Computern mit dem Uralt-Betriebssystem Windows XP ebenso wie auf den neusten Android-Smartphones oder iPad-Rechenflundern von Apple. Niemand muss sich Gedanken machen, ob es eine TeamViewer-Version auch für sein Gerät gibt. Und nicht darüber, ob sein Gerät über genug Rechenpower verfügt. Denn auch die kommt aus dem Internet.

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