Iphone-Konzern Apple erzielt Rekordumsatz – China-Geschäft brummt

Noch im Oktober hatte Firmenchef Tim Cook davor gewarnt, dass die Chipkrise inzwischen auf die meisten Produkte von Apple durchschlage. In den Zahlen spiegelt sich das nur bedingt wider. Quelle: via REUTERS

Die weltweiten Lieferengpässe haben dem US-Konzern kaum etwas an. Mac-Computer für das heimische Arbeitszimmer sind weiter gefragt.

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Apple zeigt sich immun gegen die weltweiten Lieferengpässe und wächst ungehemmt. Im Weihnachtsquartal legte der Umsatz um elf Prozent auf bisher nie erreichte fast 124 Milliarden Dollar zu, wie der iPhone-Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Fast 60 Prozent trug der Umsatzgarant iPhone dazu bei. Dabei profitierte das Unternehmen vor allem von florierenden Geschäften in der Volksrepublik, wo Apple laut den Beratern von Counterpoint im vierten Quartal den iPhone-Marktanteil mit 23 Prozent so weit hochschraubte wie noch nie zuvor. Zum ersten Mal in sechs Jahren verkauften die US-Amerikaner mehr Smartphones als jeder andere Anbieter in China.

Noch im Oktober hatte Firmenchef Tim Cook davor gewarnt, dass die Chipkrise inzwischen auf die meisten Produkte von Apple durchschlage. Damals ging er davon aus, dass die Engpässe den Umsatz um sechs Milliarden Dollar drücken könnten. Letztlich seien es sogar mehr gewesen, sagte Finanzchef Luca Maestri zu Reuters. Allerdings würden die Einschränkungen im laufenden Quartal zurückgehen. „Sie haben die Lieferkette besser navigiert als jeder andere und das zeigt sich an ihren Ergebnissen“, sagte Ryan Reith vom Marktbeobachter IDC.

Das Rekord-Quartalsergebnis beschert Apple den größten Kurssprung seit fast einem Jahr. Die Aktien des iPhone-Anbieters steigen im vorbörslichen US-Geschäft um 4,1 Prozent. Trotz der anhaltenden Lieferketten-Probleme und der weltweiten Chip-Knappheit hätten die Quartalsergebnisse die Markterwartungen deutlich übertroffen, lobt Analyst Abhinav Davuluri vom Research-Haus Morningstar. Allerdings werde es schwierig, das aktuelle Wachstumstempo beizubehalten, da der Pandemie-bedingte Nachfrage-Boom nach Computern und iPads abebbe.

Im vergangenen Jahr hatte Apple kurzzeitig als erster Wert weltweit die Schallmauer von drei Billionen Dollar beim Börsenwert durchbrochen.

Als einer der wenigen Smartphone-Anbieter hatte Apple in der Weihnachtssaison mit dem iPhone 13 ein neues Modell auf den Markt gebracht und damit gepunktet. Morgan Stanley schätzt, Apple habe rund 83 Millionen iPhones im abgelaufenen Quartal verkauft. Allerdings läuft es nicht nur beim iPhone rund, auch Macs sind in der anhaltenden Coronapandemie mit dem Trend zum hybriden Arbeiten zwischen Büro und heimischen Arbeitszimmer gefragt. Der Mac-Umsatz legte ein Viertel auf 10,9 Milliarden Dollar zu.

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Zudem baut Apple seit vielen Quartalen seine verschiedenen Abo-Angebote wie Apple TV+ oder Musikstreaming aus. Inzwischen greifen auch immer mehr Kunden zu. Mittlerweile kommt der Konzern auf 785 Millionen Bezahlkunden über seine verschiedenen Plattformen, nach 620 Millionen im Vorjahresquartal.

Nun steht nur noch die Frage im Raum, wann Apple die nächste große Sache auf den Markt bringt und was es sein könnte - eine VR-Brille oder ein Elektroauto.

Mehr zum Thema: Amerika will die Macht von Big Tech brechen – diesmal wirklich.

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