Kindle-Rivale Deutsche Telekom steigt bei E-Reader Tolino aus

Überraschend steigt die Deutsche Telekom beim Kindle-Rivalen Tolino aus und verkauft den E-Reader nach Japan. Noch vor vier Jahren hatte die Telekom mitgeholfen, Tolino als Konkurrenz zu Amazons E-Reader zu etablieren.

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Der rasante Wachstum auf dem Markt der elektronischen Bücher ist mittlerweile vorbei. Nun hat die Deutsche Telekom ihren Anteil an Tolino verkauft. Quelle: dpa

Frankfurt Die Deutsche Telekom kehrt dem Kindle-Rivalen Tolino den Rücken. Der Bonner Konzern habe die Technologieplattform für das elektronische Lesegerät zu einem ungenannten Preis an die japanischen Firma Rakuten verkauft, teilte Tolino am Montag mit. Rakuten bietet mit dem Kobo einen eigenen E-Reader an.

Der Rückzug der Telekom kommt überraschend, da das Unternehmen vor knapp vier Jahren mithalf, den Tolino als deutsche Antwort auf den Vormarsch des Kindles von Amazon aus der Taufe zu heben. Mittlerweile hat sich das Lesegerät zu einer festen Größe auf dem deutschen Buchmarkt entwickelt. Für die Tolino-Kunden soll sich durch den Verkauf des Telekom-Anteils nichts ändern. Alle Geräte würden weiter technisch unterstützt, auch die gewohnten Serviceangebote wie die Tolino-Cloud blieben bestehen.

Ein wichtiger Faktor dabei ist, dass hiesige Buchketten wie Hugendubel, Thalia oder Weltbild die E-Reader in ihren Läden verkaufen und auch die Beratung übernehmen. Die Handelshäuser gehören auch zu den Gründungsmitglieder der Tolino-Allianz.

Allerdings sind die Zeiten des rasanten Wachstums auf dem Markt für elektronische Bücher vorbei: 2015 gingen nach Zählungen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels 27 Millionen E-Books über die virtuelle Ladentheke nach 24,8 Millionen im Jahr davor. Digitale Bücher stellen damit 4,5 Prozent des Branchenumsatzes von 9,2 Milliarden Euro.

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