Konkurrenz für Sony und Microsoft Nintendo kündigt neue Konsole an

Nintendo rechnet mit einem drastischen Einbruch bei den Verkäufen der Wii U. Nun will der Spiele-Spezialist eine neue Konsole auf den Markt bringen. Zugleich wagen sich die Japaner weiter auf Smartphones vor.

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Die Wii U von Nintendo ist deutlich weniger erfolgreich als die konkurrierenden Konsolen Playstation 4 von Sony und Xbox One von Microsoft. Quelle: Reuters

Tokio Der japanische Spiele-Spezialist Nintendo will nach enttäuschenden Verkäufen seiner Wii U im März 2017 eine neue Spielekonsole auf den Markt bringen. Die Gaming-Plattform NX mit einem frischen Konzept werde derzeit entwickelt, teilte Nintendo am Mittwoch mit. Nähere Details gab es nicht. Nach bisherigen unbestätigten Spekulationen könnte NX mit dem Google-Betriebssystem Android laufen oder eine gemeinsame Plattform für mobile und Heim-Spielekonsolen sein.

Zugleich rechnet Nintendo mit einem drastischen Einbruch bei den Verkäufen der aktuellen Konsole Wii U in den kommenden Monaten. Für das gerade angebrochene Geschäftsjahr, das bis Ende März 2017 läuft, prognostizierte der Konzern jetzt einen Absatz von nur noch 800.000 Geräten. In dem Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr verkaufte sich die Wii U noch 3,26 Millionen Mal.

Insgesamt setzte Nintendo seit dem Start Ende 2012 bisher 12,8 Millionen Geräte der Wii U ab. Sie ist damit deutlich weniger erfolgreich als die konkurrierenden Konsolen Playstation 4 von Sony und Xbox One von Microsoft und unterschritt auch die eigenen Erwartungen des Konzerns deutlich. Ursprünglich sollten allein neun Millionen Geräte im ersten Jahr abgesetzt werden. Im vergangenen Quartal wurde Nintendo nur 200.000 Wii-U-Geräte los. Von der 2006 gestarteten Vorgänger-Konsole Wii hatte der Konzern noch mehr als 100 Millionen Stück verkauft.

Zugleich wagt sich Nintendo weiter auf Smartphones vor: Weitere Spiele werden verfügbar sein, darunter ein bekannter Titel wie „Animal Crossing“. Der Traditionskonzern hatte seine Spiele lange nur für die eigenen Geräte angeboten. Als Erstling startete Nintendo vor einigen Wochen die Messaging-App Miitomo, die inzwischen zehn Millionen Nutzer hat.

Nintendos Geschäft mit den mobilen DS-Spielekonsolen steht unter Druck durch die günstigen bis kostenlosen Smartphone-Spiele. Im vergangenen Geschäftsjahr sanken die Verkäufe der verschiedenen DS-Modelle um gut 22 Prozent auf 6,79 Millionen Geräte. Und mit 48,5 Millionen DS-Spielen wurde fast ein Drittel weniger verkauft als ein Jahr zuvor. Für das angebrochene Geschäftsjahr rechnet Nintendo noch mit fünf Millionen verkauften DS-Konsolen.

Der Verlust im Schlussquartal des Geschäftsjahres weitete sich auf 24,05 Milliarden Yen (191 Mio Euro) aus, von 17,7 Milliarden Yen ein Jahr zuvor. Der Umsatz schrumpfte um gut ein Viertel auf 78,8 Milliarden Yen (626 Mio Euro).

Im gesamten Geschäftsjahr fiel der Gewinn um gut 60 Prozent auf 16,5 Milliarden Yen und beim Umsatz gab es einen Rückgang von 8,2 Prozent auf 504 Milliarden Yen.

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