Logistik Paketzusteller wollen auf der letzten Meile sparen

Seite 2/2

Zustellkosten steigen rasant

Wettbewerber GLS geht einen ähnlichen Weg. „Bei uns sind die Zustellkosten im vergangenen Jahr um 20 Prozent gestiegen“, sagt CEO Rico Back. Ein Grund: Die Größe der Pakete nimmt zu, weil sich Empfänger mehr Waren pro Sendung schicken lassen. 65 Prozent der Kosten für eine Sendung entfallen laut Back bei GLS auf die letze Meile.

Um häufiger beim ersten Zustellversuch erfolgreich zu sein, will GLS besser mit den Empfängern kommunizieren. Sie können sich wie bei DPD ebenfalls über ein dreistündiges Zeitfenster für die Zustellung informieren lassen – per SMS oder E-Mail. Der Datenschutz allerdings erschwert den Service: „Die digitalen Kontaktdaten der Empfänger hat oft nur der Versender“, sagt Back.

Was Paketlogistik im E-Commerce-Zeitalter leisten muss

Vor allem auf dem Land ist eine vergebliche Zustellung teuer, weil die Wege dort weiter sind als in der Stadt. Mit neuen Fahrzeugen will Deutsche Post DHL die Kosten unter Kontrolle halten. Ab Juli kommen in einem Versuch zunächst 50 Elektro-Lieferwagen zum Einsatz – Streetscooter genannt.

Lieferung an den Arbeitsplatz spart Geld

Ingenieure der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen haben den Ein- und Ausstieg, das Laderaumvolumen und die Zugänglichkeit zum Laderaum des Streetscooters genau auf die Bedürfnisse des Logistikers zugeschnitten. „Die höheren Anschaffungskosten werden durch Einsparungen bei den Kraftstoffkosten kompensiert“, sagt Uwe Brinks, Produktionschef der Deutschen Post DHL. „Durch das um 50 Prozent vergrößerte Ladevolumen vermeiden wir den Wechsel auf schwerere und somit teurere Fahrzeuge.“

Der einfachste Weg zu mehr Effizienz benötigt keine großen Investitionen. A.T. Kearney-Experte Salehi empfiehlt, bei privaten Empfängern lieber an den Arbeitsplätz zu liefern. Das geschieht bislang nur in drei Prozent der Fälle. Salehi schlägt vor, diese Kunden mit Rabatten zu locken. Für die Zusteller könnte sich das rechnen. Bis 2015 würden sie auf diese Weise laut A.T. Kearney-Studie bis zu 130 Millionen Euro einsparen.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%