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Magazin Focus Streit um Stinkefinger-Aphrodite vor Gericht

Gestern noch bloßes Ärgernis, heute schon vor Gericht: Der Prozess um den „Aphrodite-Stinkefinger“, der auf der Titelseite des Nachrichtenmagazins Focus erschien, hat am Dienstag in Athen begonnen.

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Ein Mann liest das Nachrichtenmagazin

Athen Griechische Rechtsanwälte hatten Anfang des Jahres das Nachrichtenmagazin „Focus“ und mehrere seiner Redakteure sowie den Reisejournalisten Klaus Bötig wegen übler Nachrede, Verleumdung und Verunglimpfung griechischer Staatssymbole angezeigt. „Focus“ hatte vergangenes Jahr eine Aphrodite mit ausgestrecktem Mittelfinger auf dem Titel abgebildet.

Der Prozess war im August zunächst verschoben worden. Die Richter stellten damals fest, dass sechs der Angeklagten nicht vorschriftsmäßig geladen worden waren.

Mit dem Satz „Betrüger in der Eurofamilie“ hatte der „Focus“ am 22. Februar 2010 die griechische Liebesgöttin mit dem sogenannten Stinkefinger auf dem Titel gezeigt und damit auf die desolate Finanzlage Griechenlands angespielt. „Ich fühle mich als Grieche auf übelste Art beleidigt“, sagte Theodoros Frangakis, einer der klagenden Rechtsanwälte am ersten Verhandlungstag.

Damals dauerte es nicht lange, bis eine griechische Boulevardzeitung, die „Eleftheros Typos“, mit der Berliner Siegesgöttin und einem Hakenkreuz konterte. Rechtsanwälte der Angeklagten sagten der Nachrichtenagentur dpa, die Anzeige sei „absurd“. Die Kläger seien dagegen bereit, die Klage zurückzunehmen, wenn die Zeitschrift sich entschuldige, sagte Frangakis weiter. Das Verfahren könnte mehrere Tage dauern.

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