Marktmacht missbraucht? Kartellamt erhöht nach jüngstem Datenskandal Druck auf Facebook

Das Kartellamt hat Facebook schon seit einer Weile im Visier. Die jüngste Datenaffäre bekräftigt die Behörde in ihren Ermittlungen.

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Auch der Chef des Social-Media-Riesen steht unter Druck. Er soll bald sogar vor einen Ausschuss im US-Kongress aussagen. Quelle: Reuters

Berlin Das Bundeskartellamt erhöht einem Zeitungsbericht zufolge den Druck auf Facebook. Die Entwicklung um den jüngsten Datenskandal des Internetriesen würden von der Behörde genau beobachtet werden, schreibt die „Rheinischen Post“. Die Erkenntnisse sollen dann in eine aktuelle Untersuchung einfließen, bei der es um die Frage gehe, ob Facebook seine Marktmacht missbraucht hat.

„Die aktuelle Debatte berührt viele Themen und Rechtsgebiete, darunter natürlich auch Fragen des Wettbewerbs“, zitiert das Blatt den Kartellamtspräsidenten Andreas Mundt. „Nach dem jetzigen Stand gehen wir davon aus, dass Facebook seine Marktmacht gegenüber den Kunden, durch die Art und Weise wie Daten aus Drittquellen gesammelt und verwertet werden, missbräuchlich ausnutzt.“ Bleibe es bei diesem Befunde, fügt Mundt hinzu, werde Facebook seine Praxis anpassen müssen.

Das Kartellamt erwartet eine Stellungnahme des US-Konzerns zu einem seit zwei Jahren laufenden Verfahren. Die Behörde hält Facebook in dem Verfahren vor allem vor, Daten auf Drittseiten ohne Wissen der Nutzer zu sammeln und zu verwerten.

Facebook steht wegen der Weitergabe der Daten von etwa 87 Millionen Nutzern an die Politikberatungsfirma Cambridge Analytica in der Kritik. Die EU-Kommission erklärte, der nicht erlaubte und fortgesetzte Missbrauch der persönlichen Daten von Facebook-Nutzern sei nicht hinnehmbar. Bundesjustizministerin Katarina Barley erwägt eine Verschärfung der Regeln für soziale Netzwerke.

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