Marktmacht USA leiten Kartellverfahren gegen Google ein

Das Logo von Google an der Fassade des Hauptsitzes des Mutterkonzerns Alphabet. Quelle: dpa

Das US-Justizministerium macht ernst: Mitten im Präsidentschaftswahlkampf in den USA wird Google mit einem umfassenden Kartellverfahren konfrontiert. Es geht unter anderem um den Missbrauch marktbeherrschender Stellung.

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Mitten im Präsidentschaftswahlkampf in den USA wird Google mit einem umfassenden Kartellverfahren konfrontiert. Das Justizministerium und elf Bundesstaaten verklagen den Suchmaschinenbetreiber unter dem Vorwurf, er missbrauche seine marktbeherrschende Stellung. Das geht aus am Dienstag veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervor. Es könnte der größte Wettbewerbsfall in der Technologie-Branche werden, seit zur Jahrhundertwende der Windows-Riese Microsoft beinahe zerschlagen wurde.

Der Tochter des Internetkonzerns Alphabet wird vorgeworfen, bei Suchergebnissen und im Werbegeschäft Konkurrenten benachteiligt zu haben. Der Konzern sorge dafür, dass Konkurrenten in dem Markt nicht Fuß fassen könnten, argumentierte das Justizministerium. Ein Beispiel seien Deals etwa mit Apple oder Samsung, durch die die Google-Suche als Standard im Webbrowser voreingestellt wird. Durch das Verhalten von Google laufe Amerika Gefahr, die nächste Welle von Innovationen zu verpassen, sagte Vize-Justizminister Jeffrey Rosen. Von Google war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Während sich die Republikaner von Präsident Donald Trump und die Demokraten seines Herausforderers Joe Biden vor der Wahl am 3. November aufs Heftigste bekämpfen, demonstrierten beide Lager in ihrer Kritik an Google seltene Einigkeit. Der republikanische Senator Josh Hawley bezeichnete die Klage als „wichtigstes Kartellverfahren einer ganzen Generation“. Senatorin Elizabeth Warren von den Demokraten hatte ein „rasches, energisches Vorgehen“ gegen Google gefordert.

In den USA werden bereits seit mehr als einem Jahr Kartellermittlungen gegen den Suchmaschinenbetreiber geführt. Die Europäische Union hatte im vergangenen Jahr eine milliardenschwere Strafe gegen das Unternehmen verhängt, weil es Konkurrenten benachteiligt habe.

Mehr zum Thema: Trivago-Chef Axel Hefer erzählt, warum ihm Google mitten in der Coronakrise noch mehr zusetzt als sonst: Der Gigant drängt mit Macht in sein Geschäft.

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