Microsoft LinkedIn Warum Microsoft LinkedIn kauft

Wer sollte LinkedIn in den vergangenen Monaten nicht alles kaufen. Nun hat Microsoft zugeschlagen: Für 26 Milliarden Dollar geht das Karriere-Netzwerk an den Software-Konzern. Für Microsoft macht der Deal durchaus Sinn.

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LinkedIn-CEO Jeff Weiner Quelle: AP

Gerüchte um eine Übernahme hatte es im Zusammenhang mit dem US-Karriere-Netzwerk LinkedIn in den vergangenen Monaten immer wieder mal gegeben. Mal sollte LinkedIn den kleineren deutschen Konkurrenten Xing kaufen, dann wieder selbst übernommen werden. Auch Microsoft war, neben Google, dabei schon als möglicher Käufer aufgetaucht.

So richtig geglaubt hatte das aber zuletzt niemand mehr: Nach vorerst enttäuschenden Zahlen brach die LinkedIn-Aktie Anfang des Jahres sogar um mehr als 50 Prozent ein. Vor allem das davor sehr starke Nutzerwachstum hatte zuletzt enttäuscht. Zwar konnte das Unternehmen aus Mountain View, Kalifornien, die Bedenken vieler Beobachter, dass das Wachstum schon bald seinen Zenit erreicht, im Mai mit den Zahlen zum ersten Quartal 2016 wieder weitgehend zerstreuen: LinkedIn steigerte im letzten Quartal die Zahl seiner Mitglieder weltweit von 414 auf 433 Millionen, der Umsatz legte im Vergleich zum ersten Quartal 2015 von 638 auf 861 Millionen Dollar zu. Der Gewinn je Aktie stieg um 37 Prozent auf 99,4 Millionen Dollar oder 0,74 Dollar je Aktie.

Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz machte LinkedIn Boden gut und wuchs binnen Jahresfrist um fast zwei Millionen Menschen auf über 8 Millionen.

Nutzerzahlen der bekanntesten sozialen Medien

Satter Aufschlag auf den letzten Kurs

Microsoft schlägt jetzt zu und bezahlt mit 196 Dollar je Aktie insgesamt 26,2 Milliarden Dollar und damit rund 100 Prozent mehr als beim vorübergehenden Kurs-Tief Anfang des Jahres. Gemessen am letzten LinkedIn-Kurs von Freitag (131 Dollar) ist das immer noch ein satter Aufschlag von rund 50 Prozent.

Für Microsoft macht der Deal durchaus Sinn, denn es gibt kaum Überschneidungen im Geschäft der beiden IT-Giganten von der Westküste: Während Microsoft ein Softwarehersteller bleibt, dessen Geschäft CEO Satya Nadella peu a peu, aber konsequent zum Abo-Modell (Software-as-a-Service) umbaut.

Mit einigen Versuchen, ins Hardwaregeschäft zu drängen (mit dem Microsoft-Tablet Surface und der Virtual-Reality-Brille HoloLens), ist LinkedIn ein reiner Datensammler: In dem beruflichen Netzwerk hinterlassen die weltweit 440 Millionen Mitglieder eine Vielzahl wertvolle, rein berufliche Daten zu wie Lebenslauf, Fortbildungen, Branche, aktuelle und frühere Arbeitgeber, berufliche Kontakte.

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