Milliardenabschreibung Toshiba versinkt im Chaos

Bei Toshiba wird die Lage immer ernster. Der japanische Konzern muss auf sein US-Atomgeschäft rund 5,9 Milliarden Euro abschreiben, Verwaltungsratschef Shigenori Shiga tritt zurück.

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Der japanische Elektronikkonzern hatte zunächst die Vorlage der Bilanz verschoben, dann aber eine Milliardenabschreibung bekanntgegeben. Quelle: Reuters

Tokio Der angeschlagene japanische Industriekonzern Toshiba hat eine Abschreibung von umgerechnet 5,9 Milliarden Euro (712,5 Milliarden Yen) auf sein US-Atomgeschäft angekündigt. Das Management teilte am Dienstag mit, das Ende März ablaufende Geschäftsjahr werde daher voraussichtlich mit einem Nettoverlust von 3,2 Milliarden Euro abgeschlossen. Im Vorjahr hatte das Minus noch bei 3,8 Milliarden Euro gelegen.

Die Konzernführung betonte nun, die aktuell vorgelegten Zahlen seien noch nicht testiert. Sie gab ferner den Rücktritt des Verwaltungsratsvorsitzenden Shigenori Shiga bekannt.

Toshiba hatte zunächst angekündigt, die Quartalszahlen und die Abschreibungen statt an diesem Dienstag erst am 14. März veröffentlichen. Auf das Ausbleiben konkreter Zahlen reagierte der Markt prompt: Die Wertpapiere des Konzerns sackten um 9,4 Prozent ab.

Der Konzern hat große finanzielle Probleme mit seinem Atomgeschäft in den USA. Toshiba hat nach einem Bilanzskandal und der folgenden Radikalsanierung zuletzt hohe Verluste eingefahren und Konzernteile verkaufen müssen. Die Schulden könnten allerdings das Vermögen des Konzerns überschreiten.

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