
Anleger honorierten die Entwicklung, die Facebook-Aktie stieg nachbörslich um fünf Prozent auf ein Allzeithoch. Den Umsatz im zweiten Quartal steigerte Facebook den Angaben vom Mittwoch zufolge binnen Jahresfrist um 61 Prozent auf 2,91 Milliarden Dollar. Die Werbeeinnahmen über mobile Geräte legten um rund 150 Prozent zu. Damit stammen inzwischen 62 Prozent der Gesamt-Erlöse aus diesem Bereich, vor drei Monaten waren es noch 59 Prozent.
Auch der Gewinn explodierte im Vergleich zum Vorjahr geradezu mit einem Plus von knapp 140 Prozent auf 791 Millionen Dollar. Gewinn und Umsatz lagen damit über den Erwartungen von Analysten, die Zuwächse legen zudem die Messlatte für Rivalen wie Google und Twitter hoch.





Firmenchef Mark Zuckerberg bekräftigte am Mittwoch, nicht den "billigen und einfachen" Weg des Einbaus von Werbung in die Messenger-App gehen zu wollen. Er hatte wiederholt gesagt, zu viel Werbung könnte die Nutzer verschrecken. Allerdings will der Konzern weiter "aggressiv" in neue Projekte investieren. Erst im Februar hatte Facebook für rund 19 Milliarden Dollar den rasant wachsenden SMS-Dienst WhatsApp übernommen, um wieder stärker bei jungen Leuten zu punkten. Im März folgte für zwei Milliarden Dollar der Kauf des Startups Oculus VR, das mit einer neuartigen Datenbrille die Virtuelle Realität massentauglich machen will.
Mit dem nachbörslichen Kursanstieg von fünf Prozent auf das Rekordhoch von 75,13 Dollar ist Facebook an der Börse nun rund 190 Milliarden Dollar wert - in etwa so viel wie der IT-Konzern IBM. Facebook hatte zuletzt immer mehr die Zweifel vieler Investoren an seinem Geschäftsmodell ausräumen können. Nach dem Börsengang 2012 stellten sie die Strategie noch infrage, weil der Konzern kaum Geld mit Werbung auf mobilen Geräten verdiente und dafür auch keine Lösungen zu haben schien. Diese Zeiten sind aber vorbei. Im Schlussquartal 2013 hatte Facebook erstmals mehr mit Anzeigen auf mobilen Geräten als auf herkömmlichen Computern eingenommen.