Mobile World Congress Diese Smartphones kannste knicken!

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Klapptelefone: Samsung und Huawei haben Verfolger

Samsung und Huawei sind die ersten Hersteller, die sich mit der Neuauflage der Klapptelefone in den Handel wagen. Aber sie werden damit aller Voraussicht nach nicht alleine bleiben. Auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas etwa präsentierte der Displayspezialist Royole bereits ein eigenes, funktionsfähiges Konzept eines Telefons mit biegsamem Bildschirm.

Und der chinesische Handybauer und Technologiekonzern TCL, der seine Telefone unter anderem unter den Marken Alcatel und Blackberry vertreibt, zeigt auf dem MWC verschiedene Prototypen von Klapphandys. Die Designstudien reichen von Modellen, die denen von Huawei und Samsung ähneln, über Falttelefone, die – aufgeklappt – die Größer einer Schokoladentafel haben, bis zu Entwürfen, bei denen sich der Bildschirm außen um einen Armreif legt.

Noch ist nichts dergleichen marktreif. Doch die erforderliche Bildschirmtechnik hat TCL mit dem Displayhersteller CSOT im eigenen Haus. Rund 25 Milliarden Dollar habe man in den vergangenen fünf Jahren in die Entwicklung von Display- und Fertigungstechnologien gesteckt, heißt es bei TCL. Und natürlich soll sich das entsprechende Know-how in absehbarer Zeit auch in den eigenen Produkten wiederfinden.

Für die Zurückhaltung der Konkurrenz gibt es gute Gründe. Auch wenn Samsung und Huawei betonen, ihre Telefone seien marktreif und die Bildschirme alltagstauglich. Die Technik muss sich im Dauerbetrieb erst noch beweisen. Denn tatsächlich ist es ein Wagnis, die biegsamen Bildschirme außen oder innen zu verbauen.

Bei traditionellen Smartphones nämlich liegt die eigentliche Displaytechnik geschützt unter besonders gehärtetem Spezialglas, damit sie nicht beim ersten Sturz vom Tisch in die Brüche geht. Und auch der Druck oder das Wischen der Finger über die berührungsempfindliche Oberfläche setzt den Bildschirmen zu. Das Problem: Mit dem Spezialglas lassen sich die Displays nur schützen, wenn sie flach und fest im Handy verbaut sind. Sie zu biegen, würde das Glas zwangsläufig splittern lassen.

Somit müssen auch Samsung und Huawei erst noch beweisen, dass sie in der Lage sind, auch ausreichend robuste Faltbildschirme zu entwickeln, die nicht im Alltagsbetrieb binnen kurzer Zeit in die Brüche gehen. Bisher sind sie den Beweis noch schuldig geblieben. Auf dem MWC bleiben die ersten Geräte noch unter Verschluss. Bewundern lassen sie sich nur in Vitrinen hinter Glas.

Die Revolution findet – vorläufig – also noch im geschützten Rahmen statt.

Das Huawei Mate X auf dem Mobile World Congress 2019 in Barcelona. Quelle: WirtschaftsWoche
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