Möglicher Coup US-Medienkonzern Meredith kurz vor Übernahme von Time-Verlag

Möglicherweise wird der US-Verlag Time vom Konkurrenten Meredith übernommen, hinter dem die milliardenschweren Koch-Brüder stehen. Medienberichten zufolge steht der Vertrag kurz vor dem Abschluss in dieser Woche.

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Die bekannteste Publikation des Verlags: das Time-Magazin. Quelle: picture alliance

New York Die Übernahme des US-Verlags Time durch den Rivalen Meredith nimmt Insidern zufolge Gestalt an. Beide Seiten näherten sich an und der Deal dürfte ein Volumen von rund zwei Milliarden Dollar haben, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen am Sonntag zur Nachrichtenagentur Reuters. Eine Einigung werde womöglich schon diese Woche bekanntgegeben. Es gebe aber keinen Automatismus. Die Verhandlungen könnten auch in letzter Minute noch scheitern.

Vertreter der beteiligten Unternehmen und Investoren waren zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Time ist neben dem gleichnamigen Magazin auch für die Publikationen "Sports Illustrated" und "Fortune" bekannt. Die Übernahme wäre ein Coup für Meredith. Der Medienkonzern war dieses Jahr bereits und auch 2013 mit Verhandlungen über einen Time-Kauf gescheitert.

Der jetzige Vorstoß wird von den milliardenschweren Brüdern Charles und David Koch unterstützt. Unklar blieb zunächst, wie stark ihr Einfluss bei einer erfolgreichen Transaktion sein wird. In der Vergangenheit hatten sie Interesse am Kauf der Zeitungen "Los Angeles Times" und "Chicago Tribune" erkennen lassen.

Meredith vertreibt unter anderem Magazine für Eigenheimbesitzer und Gartenfans sowie zu Familienthemen. Der Konzern kommt an der Börse auf einen Wert von 2,7 Milliarden Dollar.

Time-Aktien kosteten an der Wall Street zuletzt 16,90 Dollar. Das Unternehmen ist damit 1,68 Milliarden Dollar wert. Der Verlag schwächelt aber, weil die Auflage schrumpft und sich Werbekunden umorientieren. Im dritten Quartal war der Umsatz um fast zehn Prozent auf 679 Millionen Dollar eingebrochen. Das Time-Management reagiert darauf mit Einsparungen, einer neuen Digital-Strategie und erwägt Verkäufe einzelner Titel.

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