Nach Kritik Telekom rudert bei Tempobremsen zurück

Wohl um einen nachhaltigen Imageschaden zu verhindern, will die Telekom die Tempo-Bremse drastisch entschärfen. Einem Blogger zufolge kommt schon am Mittwoch eine entsprechende Ankündigung.

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Trotz Kritik will die Deutsche Telekom an den Tempo-Bremsen festhalten. Quelle: Reuters

Berlin Die Deutsche Telekom lenkt laut einem Blog-Bericht nach der heftigen Kritik an ihrer Tempo-Bremse ein und will die Geschwindigkeit einer gedrosselten Verbindung drastisch erhöhen.

Statt der bisher vorgesehen 384 kBit pro Sekunde soll auf 2 MBit pro Sekunde gebremst werden, schrieb der bekannte Technologieblogger Carsten Knobloch am Dienstagabend unter Berufung auf Informationen aus zwei unabhängigen Quellen. Dies werde das Unternehmen morgen bekannt geben.

Mit 2 Megabit pro Sekunde wäre auch eine gedrosselte Leitung noch so schnell wie die langsamste DSL-Verbindung, würde aber zum Beispiel kein Video-Streaming in hoher Auflösung erlauben. Die Telekom äußerte sich nicht zu dem Bericht.

Die Telekom hatte am 2. Mai für Neukunden im Festnetz Daten-Obergrenzen eingeführt, bei deren Überschreiten die Geschwindigkeit der Internet-Verbindung gedrosseln werden kann.

Die Tempo-Bremse soll allerdings nicht vor 2016 greifen. Dann will die Telekom für einen Aufpreis aber auch „echte“ Flatrates ohne Einschränkungen anbieten.

Während sich viele der Leser des Blogs erfreut zeigten, gab es auch Kritik. „Netter Versuch von der der Telekom vom eigentlichen (!) abzulenken“, schrieb ein Nutzer, der sich mit dem Pseudonym „Netzneutralität“ kommentierte. „Die Neutralität allerdings kann m.E. nur der Bundestag/die Netzagentur regeln und sollte dies schleunigst tun.“

Andere vermuteten, die Telekom habe erst „völlig unrealistische Zahlen“ zur Diskussion gestellt habe, um dann „nachzugeben“.

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