
Wegen der Auseinandersetzungen beim Apple-Zulieferer Foxconn, an denen bis zu 2.000 Mitarbeiter beteiligt waren, hatte die Arbeit am Montag zunächst geruht. Die Krawalle begannen nach Angaben der Polizei am späten Sonntagabend in einem unter privater Leitung stehenden Wohnheim. Laut Foxconn wurden mehrere Menschen festgenommen und 40 Verletzte in Krankenhäuser gebracht. Auslöser war laut Augenzeugen ein Streit zwischen einem Arbeiter und einem Wachmann. Ein Angestellter sagte, die Beschäftigten seien bereits seit längerem wütend über ihre Behandlung durch Manager und das Wachpersonal.





Das Problem ist nicht neu. Die Arbeitsbedingungen bei asiatischen Zulieferern in der Handyproduktion sind schon seit Jahren eine Katastrophe, prangern Verbraucherschützer an. Selbst die EU hat reagiert und fördert ein Projekt „makeITfair“, das sich für die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen einsetzt. Es untersucht die Zustände in sechs Zulieferern in Asien. Denn Apple steht mit der Problematik nicht allein da. Die sechs unter Beobachtung stehenden Unternehmen stellen Bauteile für Samsung, Nokia, Motorola, LG, Sony und Ericsson her.
Die Produktionskosten des iPhone 5
Die Herstellung des 1800mAh-Akkus kostet für alle iphone 5-Modelle 4,50 US-Dollar.
6,50 US-Dollar für die 16-, 32- und 64 GB-Modelle
Die Produktionskosten liegen bei allen Modellen bei 44 US-Dollar.
Für die Herstellung der Kameras (8 Megapixel und 1,2 Megapixel) wurden in allen Kategorien 18 US-Dollar fällig.
33 US-Dollar für alle Versionen des neuen iPhones.
Die Produktionskosten für die NAND Flash belaufen sich beim 16 GB-Modell auf 10,40 US-Dollar, beim 32 GB auf 20,80 US-Dollar und beim 32 GB auf 41,60 US-Dollar. Die Produktion der DRAM kostete für alle Modelle 10,45 US-Dollar.
8,50 US-Dollar kostet die Produktion der Netzführung in allen Bereichen.
Der A6-Prozessor kostet in der Produktion für alle Modelle 17,50 US-Dollar.
Für jede Kategorie müssen 34 US-Dollar investiert werden.
Für die Hardware BTv4.0 + Dual-Band Wireless-N werden jeweils 5 US-Dollar fällig.
Laut „makeITfair“ müssen die Angestellten oftmals ohne Schutzkleidung mit Chemikalien arbeiten. Überstunden ohne Ende seien ebenfalls Alltag. Auch der übermäßige Einsatz hält die Verantwortlichen bei Fehlern der Angestellten nicht davon ab, den ohnehin niedrigen Lohn der Arbeiter weiter zu kürzen. Und das, obwohl die Unternehmensleitung bereits zugesichert hatte, den Mindestlohn zu erhöhen sowie Arbeitszeiten zu reduzieren.





Die Arbeitnehmer-Organisation Fair Labor Association (FLA) fand heraus, dass die Wochenarbeit beim Apple-Zulieferer die 60-Stunden-Marke überschreitet. Verantwortlich für die missliche Lage der Arbeiter machen die Fabrikverantwortlichen jedoch die Handyhersteller. Sie machten Druck, die Produktionskosten zu senken.
Bessere räumliche Bedingungen und Ausrüstungen für die Angestellen kosteten aber Geld, das die großen Handyhersteller nicht bereit seien, zu investieren, heißt es im Bericht von „makeITfair“.
Der jüngste Fall bei Foxconn kratzt auch am Image von Apple. Und der Druck auf das Unternehmen erhöht sich weiter, denn bereits im Mai kündigte der Konzern an, gemeinsam mit Foxconn die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Löhne sollten um 25 Prozent erhöht und Überstunden durch die Einstellung weiterer tausender Mitarbeiter reduziert werden. Getan hat sich bislang nichts. Foxconn ist schon jetzt mit etwa 1,2 Millionen Angestellten einer der größten Arbeitgeber Chinas. Das Unternehmen produziert iPhones und iPads für Apple, aber auch andere Computerprodukte für die Konkurrenz von Microsoft und Hewlett-Packard.
Mit Material von dapd