Durham/München Nach dem Veto der US-Behörden hat sich die Übernahme des Halbleiterspezialisten Wolfspeed durch den deutschen Chipkonzern Infineon endgültig zerschlagen. Der Wolfspeed-Mutterkonzern Cree erklärte den 850 Millionen Dollar (796 Millionen Euro) teuren Verkauf am Donnerstag für gescheitert.
Vor einer Woche hatte die US-Regierung die Unternehmen informiert, das im Juli 2016 eingefädelte Geschäft als Risiko für die nationale Sicherheit einzustufen. Zunächst hatten Cree und Infineon noch den Versuch angekündigt, die Behörden umzustimmen. Man habe jedoch keine Alternativen finden können, hieß es nun.
„Wir sind enttäuscht, dass der Wolfspeed-Verkauf an Infineon nicht abgeschlossen werden kann“, teilte Cree-Chef Chuck Swoboda mit. Er kündigte an, den Fokus jetzt wieder auf das Wachstum der Sparte richten zu wollen. Zudem stellte sein Konzern Infineon eine Ausfallgebühr in Höhe von 12,5 Millionen Dollar in Rechnung.
Infineon-Chef Reinhard Ploss hatte die Wahrscheinlichkeit, dass der Zukauf noch zustande kommt, bei der Hauptversammlung in München zuvor bereits als „extrem gering“ bezeichnet. Die Anleger reagierten besorgt. „Das war jetzt keine gute Nachricht“, sagte Aktionärsschützerin Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.