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Neue Strategie Sony setzt künftig voll auf PlayStation und Bildsensoren

Sony will seinen Gewinn in den nächsten drei Jahren auf das 25-Fache hochtreiben. Dafür muss eine neue Strategie her: Ein Abschied vom TV- und Smartphone-Geschäft ist denkbar, Zugpferd soll die Playstation sein.

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Was in der Playstation 4 steckt
Eine Spielkonsole mit moderner Technik und einem ganz neuen Controller für 399 Euro: Um diesen Preis halten zu können, hat sich Sony beim Design der Playstation 4 offensichtlich auf das Wesentliche konzentriert. Wer seine Konsole auch als Mediencenter nutzt, muss daher auf viele Funktionen verzichten - Spieler kommen dagegen voll auf ihre Kosten. Foto: Alles auf einen Blick: Beim Hochfahren zeigt die Playstation 4 zunächst das Menü "Neuigkeiten" an. Quelle: dpa
Größter Hingucker beim ersten Auspacken ist allerdings nicht die Konsole selbst, sondern der Controller. Den hat Sony nach dem nur mäßig beliebten Dualshock 3 für die Playstation 3 gründlich überarbeitet: Größer, schwerer und mit anderer Oberfläche liegt er nun deutlich besser in der Hand. Dazu kommt ein ganz neues Touchpad in der Mitte des Controllers. Das soll neue Kontrollmöglichkeiten eröffnen, wird von den bisher erhältlichen Spielen aber kaum genutzt ... Quelle: dpa
Anstatt des alten "Select"-Buttons hat der neue Controller nun einen "Share"-Knopf, der für eine der wichtigsten Neuerungen der Playstation 4 zuständig ist: Die Konsole zeichnet die Erlebnisse des Spielers permanent auf Video auf, ein Druck auf "Share" speichert die letzten 15 Videominuten ab und lädt sie ins Netz hoch. Außerdem lässt sich per Share-Funktion das aktuelle Gameplay live ins Internet übertragen. Das funktioniert im Test auch über eine langsamere Internetverbindung erstaunlich gut. Quelle: dpa
Das Herz der Playstation 4 bilden ein x86er Prozessor von AMD, der auch in PCs verbaut wird und zehn Mal so leistungsstark sein soll wie der Prozessor der Playstation 3, und eine 500 Gigabyte Festplatte für lokale Daten. Eine 3D-Kamera ist bei der Playstation 4 nicht inklusive, sie kostet rund 70 Euro extra. Ob sich die zusätzliche Investition lohnt, muss jeder Spieler selbst entscheiden, denn bisher sind Spiele, für die man wirklich eine Kamera braucht, rar gesät. Quelle: AP
Gut belüftet: Die Technik der Playstation 4 steckt in einem erstaunlich kompakten Gehäuse - Hitzeprobleme gab es im Test trotzdem nicht. Abseits des Spieleangebots gibt es auf der Playstation 4 aber nur wenig zu entdecken: Musik und Videos können Spieler aus dem Playstation Store, über die Sony-Dienste Music und Video Unlimited und einige andere Plattformen abrufen. Eigene Inhalte aus dem Heimnetzwerk zu streamen, ist nicht möglich, auch Dateien auf USB-Sticks und Festplatten spielt die Konsole nicht ab. Immerhin kann das Laufwerk Filme von DVDs und Blu-rays lesen und abspielen - Audio-CDs unterstützt die Playstation 4 dagegen nicht. Quelle: dpa
Die PS4 ist nicht grundlos mit einer 500-Gigabyte-Platte bestückt, denn die modernen Spiele installieren gewaltige Datenmengen. Killzone: Shadow Fall benötigt etwa knapp 40 Gigabyte, während sich Call of Duty: Ghosts satte 49 Gigabyte genehmigt. Wer Killzone im PSN-Store kauft, kann bereits loszocken, nachdem die ersten 7,5 Gigabyte heruntergeladen sind. Nach Angaben von Sony muss jedes auf Disk ausgelieferte Spiel auf PS4 installiert werden. Quelle: AP
Alte PS1, PS2- und PS3-Spiele laufen nicht auf der PS4. Nein, zumindest vorerst. Dafür wird es die Möglichkeit geben, bei einigen PS3-Games ein PS4-Upgrade zu kaufen. Für 2014 kündigte Sony den Gaikai an. Mit dem Streaming-Service lassen sich PS3-Spiele ohne Download auf PS4 zocken. Quelle: dpa

Sony will künftig auf profitablen Nischenmärkten punkten und damit seinen Gewinn in den nächsten drei Jahren auf das 25-Fache hochtreiben. Gewinnträchtige Sparten wie Videospiele und Bildsensoren für Kameras sowie das Unterhaltungsgeschäft sollen den Konzern nach vorne bringen, wie Unternehmenschef Kazuo Hirai am Mittwoch bei der Vorlage der neuen Strategie sagte. Anfangs habe der Umbau im Mittelpunkt gestanden. Im nächsten Geschäftsjahr ab Anfang April "geht es darum, Gewinne zu erzielen und in Wachstum zu investieren". Das operative Ergebnis soll 2017/18 mindestens auf 500 Milliarden Yen (rund 3,7 Milliarden Euro) steigen. Für das laufende Geschäftsjahr bis März 2015 peilen die Japaner umgerechnet nur rund 150 Millionen Euro an.

Der kriselnde Konzern hat seine Produktpalette bei Handys und Fernsehern verkleinert, um Kosten zu sparen. Vor allem das schwache Smartphone-Geschäft hatte Sony immer tiefer in die roten Zahlen gedrückt. Einen Abschied vom TV- und Smartphone-Geschäft schloss Hirai nicht aus. Hier haben die Japaner im Preiskampf mit billigeren Anbietern aus Asien Federn lassen müssen und verloren auch Anteile an die Marktführer Apple und Samsung.

Das laufende Geschäftsjahr wird Sony nach eigenen Angaben mit dem sechsten Nettoverlust in sieben Jahren abschließen. Allerdings dürfte das Minus mit umgerechnet knapp 1,3 Milliarden Euro geringer ausfallen als ursprünglich mit 1,7 Milliarden Euro angenommen, wie der Konzern bereits Anfang des Monats mitgeteilt hatte. Auch andere japanische Technologie-Riesen leiden unter dem Preiskampf und versuchen mit einer Neuausrichtung die Wende. So konzentriert sich etwa Panasonic zunehmend auf das Geschäft als Autozulieferer.

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