New York Touristen kennen den Chelsea Market im New Yorker Stadtteil Manhattan. Früher wurden in dem Ziegelsteingebäude Oreo-Kekse gebacken. Doch seit zwei Jahrzehnten wandelt sich der sogenannte Meat Packing District vom Gewerbegebiet zur Luxusmeile mit teuren Restaurants, Boutiquen und Clubs. Aus der Keksfabrik wurde eine Einkaufshalle mit Fisch- und Weingeschäften, Cafés oder einem „Berlin Currywurst“-Stand.
Jetzt übernimmt Google das Gebäude für den Rekordpreis von 2,4 Milliarden Dollar. Der kalifornische Konzern mietet seit Jahren Büros in den oberen Stockwerken. Die meisten Mitarbeiter sitzen aber gegenüber auf der anderen Straßenseite vom Markt.
2010 erwarb Google das Gebäude mit der Adresse 111 Eighth Avenue für 1,7 Milliarden Dollar. Dort reicht der Platz inzwischen aber nicht mehr aus. Auch weil ein Teil des Gebäudes vermietet ist und die Mieter dort nicht so schnell herausgedrängt werden können.
Daher weicht der Suchdienst jetzt auf den Chelsea Market aus. Dort haben sich seit vielen Jahren Großmieter wie der Kabelkanal Food Networks oder die Werbeagentur der amerikanischen Baseball-Liga eingerichtet. Läuft ihr Mietvertrag aus – die in New York typischerweise über fünf bis zehn Jahre gehen – dann will Google ihren Platz einnehmen.
Der Rekordkauf zeigt, wie attraktiv New York als Standort für Techfirmen geworden ist. Junge Talente leben gerne in der Stadt. Die Unternehmen können die besten Programmierer, Designer oder Softwareentwickler anziehen.
Facebook beschäftigt in einem vom Designer Frank Gehry entworfenen Gebäude im Greenwich Village ungefähr 1000 Mitarbeiter. IBM sitzt in einem neuen Gebäude am St. Marks Place im East Village und Samsung eröffnete 2016 einen „digitalen Spielplatz“ im Meat Packing District.
