Nortel-Streit beigelegt Das längste Insolvenzverfahren aller Zeiten

Hunderte Milliarden Dollar war der kanadische Telekomausrüster Nortel einmal wert. Doch die Firmenführung machte Fehler, ein Bilanzskandal kam hinzu, dann die Insolvenz. Die Gläubiger mussten warten – bis jetzt.

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Schon lange insolvent: Logo von Nortel in Toronto im Jahr 2008. Quelle: Reuters

Wilmington Das Insolvenzverfahren des kanadischen Telekomausrüsters Nortel Networks hat nach acht Jahren erbitterter Rechtsstreitigkeiten ein Ende: Zwei Gerichte aus den USA und Kanada beschlossen am Dienstag die Auszahlung von mehr als sieben Milliarden US-Dollar an die Gläubiger. Nach dem Urteil sollen Lieferanten des einstigen Branchengiganten, Ruheständler in Kanada, Behörden und Investmentfonds noch in diesem Jahr ihr Geld erhalten.

Nortel beschäftigte zur Glanzzeit in den 1990er Jahren 93.000 Mitarbeiter und war an der Börse 250 Milliarden Dollar wert. Nach einem Bilanzskandal und einer Reihe von Management-Fehlern stellte das Unternehmen im Januar 2009 einen Insolvenzantrag.

Aus der Liquidierung der Geschäftsteile wurden 7,3 Milliarden Dollar erlöst - deutlich mehr als ursprünglich erwartet. Das trieb den Wert der Nortel-Anleihen in den Jahren des Insolvenzverfahrens drastisch in die Höhe. Davon profitieren unter anderem die Gesellschaft Quantum Partners des Großinvestors George Soros und der US-Hedgefonds Elliott Management, die laut Gerichtsunterlagen zu den größten Bondinhabern gehören.

Das Insolvenzverfahren nach US-Recht war eines der längsten aller Zeiten - und eines der teuersten. Analystenschätzungen zufolge kassierten Anwälte und Berater Gebühren von annähernd 1,9 Milliarden Dollar.

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